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Vor 25 Jahren Erinnerungen an Strauß' tragische Herzattacke

Er kam von der Wiesn und wollte zur Jagd: In Regensburg angekommen, erleidet Franz Josef Strauß einen Herzanfall. Sein Notarzt sowie ein Personenschützer erzählen, wie sie die dramatischen Stunden erlebt haben.

Stand: 01.10.2013 | Archiv

Es ist ein strahlender Herbsttag, als eine Nachricht Bayern - und ganz besonders die Regensburger - erschüttert: Der Bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß ist - gerade in Regensburg angekommen - bewusstlos zusammengebrochen.

Franz Josef Strauß bei einem Oktoberfest-Besuch ein Jahr vor seinem Tod.

Franz Josef Strauß landet mit seinem Hubschrauber auf der Aschenbrenner Marter bei Regensburg. Dort erleidet er eine Herzattacke. Der damalige Fürst Johannes und seine junge Frau Fürstin Gloria von Thurn und Taxis hatten zur Jagd eingeladen, sie waren dabei, als Jagdgehilfen versuchten, den Ministerpräsidenten zu reanimieren. Der herbeigerufene Notarzt Dr. Rainer Tichy erinnert sich noch ganz genau an diesen Einsatz.

Dr. Rainer Tichy, ehemaliger Chefarzt für Anästhesie am Evangelischen Krankenhaus in Regensburg

"Der Polizeihubschrauber, der mich abgeholt hat, ist gar nicht mit den Kufen am Boden aufgekommen. Der Copilot hat mich am Anorak gepackt und in den Hubschrauber reingerissen. In dem Moment - die Tür war noch gar nicht zu - waren wir schon wieder in der Luft. Als die Tür ins Schloß fällt, dreht sich der Pilot zu mir um und sagt: Der Ministerpräsident."

Edi Ipfelkofer, Personenschützer von Franz Josef Strauß in Regensburg

Wenn Franz Josef Strauß in der Region zu Besuch war, wurde Edi Ipflkofer regelmäßig als Personenschützer abgeordnet. Der langjährige Kriminalbeamte war Mitte der 80er-Jahre als Leiter der Fahndung in Wackersdorf eingesetzt und koordinierte dort die Polizeieinsätze während der massiven Proteste gegen den geplanten Bau der Wiederaufbereitungsanlage. "Da haben sich auch Journalisten als Arzt verkleidet und haben sich mit eingeschlichen. Nie hättest Du geglaubt, dass einer als Doktor herumläuft und versucht Näheres zu erfahren - aber das ist passiert."

Tichy entscheidet, den Patienten ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder nach Regensburg zu bringen. Dort stirbt Franz Josef Strauß am 3. Oktober 1988.


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