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"Einen Handelskrieg können wir uns nicht leisten" Ilse Aigner zu Schutzzöllen

Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner hat vor den Auswirkungen eines möglichen Zollstreits mit den USA gewarnt. "Einen Handelskrieg können wir uns nicht leisten" so Aigner im Interview mit der Bayern 2 radioWelt am Morgen.

Stand: 08.01.2018

Ilse Aigner (Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie). | Bild: BR/Lisa Hinder

Elf Prozent der bayerischen Exporte gehen in die USA. Nach Aigners Angaben werden jedes Jahr Güter im Wert von etwa 21,5 Milliarden Euro aus dem Freistaat in die Vereinigten Staaten ausgeführt.

"Wenn ein Handelskrieg kommen würde, hätte das natürlich massive Auswirkungen weil sich die Preise für unsere Produkte dann massiv erhöhen würden."

Ilse Aigner

Die EU und die WTO sollte jetzt dennoch den Konflikt jetzt nicht eskalieren lassen, so Aigner:

"Man sollte nicht überreagieren und keine zu große Maschinerie auspacken. Man muss sich vorbereiten und das macht die EU-Kommission auch vollkommen richtig. Wenn es so weit käme, wäre die EU bereit zu reagieren."

Ilse Aigner

Trotz des Zollstreits habe der Streit um zu billigen Stahl und Aluminium aber einen berechtigten Kern, so Aigner:

"Bei Stahl und Aluminium gibt es in der Tat riesige Überkapazitäten und Dumping-Preise. Das trifft auch die deutsche Stahl und Aluminium-Industrie. Aber dazu gäbe es Mechanismen, wie man gemeinsam reagieren könnte."

Ilse Aigner

Der Konflikt müsse im Einklang mit der Welthandelsorganisation WTO gelöst werden, so Aigner.


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