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IFA 2016 in Berlin Das Smartphone steht im Mittelpunkt

Die Internationale Funkausstellung (IFA) in Berlin läuft - mit neuen Rekordzahlen: 1823 Aussteller, eine Steigerung um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, zeigen Ihre Produkte auf der Rekordfläche von 158.000 Quadratmetern vermieteter Fläche. Im Mittelpunkt der digitalen Welt steht immer mehr das Smartphone als universelle Schaltzentrale.

Von: Wolfgang Zehentmeier

Stand: 02.09.2016

Mit Hilfe eines Smartphones wird Tom Tom Vio gesteuert, das am 01.09.2016 auf dem Stand des Unternehmens in Berlin präsentiert wird. | Bild: picture-alliance/dpa

An den Trends auf der weltweit größten Messe für Consumer-Elektronik wird deutlich, wie sehr die digitale Welt den Alltag erobert hat. Zentrales Gerät ist das Smartphone. Moderne Handys sind so leistungsfähig, dass sie inzwischen viele Nutzbarkeiten anderer Digitalgeräte, wie Kameras, Navigation, mobile Audiogeräte oder Handheld-Spielkonsolen in sich tragen. Zugleich übernehmen Smartphones immer mehr Steuerungsfunktionen für viele andere Geräte - von der HIFI-Anlage oder den elektrischen Rollos zuhause bis hin zur Kaffeemaschine oder dem Kühlschrank.

"Die IFA vereint wieder die 'entscheidenden Spieler' an einem Ort: Industrie, Handel, Medien und Publikum. Mit ihnen die IFA-Wachstumsstory fortsetzen zu können und 2016 die flächenstärkste IFA ihrer Geschichte auszurichten ist großartig."

Dr. Christian Göke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin

Mehr Leistung für weniger Geld

Ein Mann steht am 01.09.2016 in Berlin einen Tag vor Eröffnung der Internationalen Funkausstellung (IFA) neben einer interaktiven LED-Wand.

Diese Entwicklung macht das Smartphone geradezu unentbehrlich. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass nach Zahlen des Branchenverbands Bitkom 76 Prozent der Deutschen ein Smartphone besitzen, bei den Jüngeren sind es sogar 95 Prozent. Dennoch sind die Tage der fetten Gewinne für Smartphone-Hersteller vorbei. Denn obwohl die Geräte von Generation zu Generation mehr Leistung und Komfort bieten und mit fast 28 Millionen verkauften Smartphones in diesem Jahr ein neuer Absatzrekord in Deutschland erwartet wird, rechnet Bitkom für 2016 mit einem Umsatzrückgang von rund 1,5 Prozent auf 10,43 Milliarden Euro.

Gutes Jahr für TV-Hersteller

Auch der Gesamtumsatz der Unterhaltungselektronik-Branche in Deutschland wird dieses Jahr laut Bitkom um 0,9 Prozent auf unter 10 Milliarden Euro sinken. Dabei ist dieser Rückgang noch gedämpft. Denn im Sportjahr 2016 werden die Fernsehhersteller einen Umsatzzuwachs von 2,7 Prozent verzeichnen. Und Fernseher stellen im deutschen Gesamtmarkt für Unterhaltungselektronik nach wie vor den Löwenanteil von fast 50 Prozent.

Fernseher: Riesig, gebogen und superscharf

Daher sind Fernseher auf der IFA nach wie vor ein großes Thema: Inzwischen sind die Monitore der Hightech-Geräte fürs heimische Wohnzimmer gebogen, die Größe bemisst sich in Metern und die Auflösung nähert sich langsam der physikalische Grenze, an der das Auge keinen Unterschied mehr wahrnehmen kann - schärfer als scharf geht eben nicht. Zudem ermöglicht die OLED-Technologie, die vor allem in teueren Fernsehern zum Einsatz kommt, jetzt auch ein absolut dunkles Schwarz und damit noch stärkere Konturen und Kontraste.

Die Unterhaltungsindustrie setzt - wie schon auf der Computerspielemesse Gamescom - auch auf der diesjährigen IFA auf Virtual Reality. Eine gerade veröffentlichte Studie des Bitkom bescheinigt der Technik ein Markt-Potenzial von einer Milliarde Euro und entsprechend großes Interesse beim Verbraucher. Neben Computerspielen können sich die Leute demnach auch vorstellen, virtuell fremde Länder und Orte zu bereisen, Musikkonzerte oder Sportereignisse zu erleben.

Kopfhörer filtert Kommentar aus Sportübertragung

Daneben gibt es wieder viel mehr oder minder Praktisches zu sehen. Eine neue Waschmaschine ermöglicht es beispielsweise durch einen zweite Klappe, Wäsche einzufüllen, auch wenn die Maschine schon läuft. Man kann die neueste Generation Fitness-Tracker sehen, viele Ideen rund um das intelligente Zuhause, einen Kopfhörer aufsetzen, der bestimmte Frequenzen herausfiltert, sodass man zum Beispiel ein Fußballspiel zwar mit Fan-Gesängen, aber ohne Kommentar erleben kann und es gibt eine neue Küchenmaschine genannt "Spiralschneider", die aus Gemüse längliche Spiralen macht - wer's braucht …


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Vreni, Freitag, 02.September 2016, 20:45 Uhr

2. Ganz was Neues!

"Das Smartphone steht im Mittelpunkt" -aber sowas von!
Grade heute wieder erlebt: Freitag-Haupteinkaufszeit auf dem Gemeinschafts-Großparkplatz von ALDI, dm und einem Baumarkt. Stress, Hektik, Verkehr, Genervtheit.
Nur eine Mutter steht entspannt da und streichelt hingebungsvoll und hochkonzentriert ihr Smartphone, während die Zweijährige, ganz angetan von so viel Freiheit, zwischen den (ein- und aus-)parkenden Autos herumrast.

  • Antwort von Schmompie, Freitag, 02.September, 21:31 Uhr

    Und das ist jetzt nur ein Beispiel von tausenden.

    Wetten, daß es bei den "Streichleinheiten" um suuuuper unwichtige Dinge ging?

    Schon blöd, wenn sich das Hirn in der CPU des Smartphones auflöst und mit Malware zugekifft ist.

    Armes Kind.

Spytooler, Freitag, 02.September 2016, 16:25 Uhr

1. Super, noch kleiner, schneller und besser...

...werden die kleinen Wanzen für die Hosentasche.

Wehe es beklagt sich noch einer über "meine" Daten. Smartphone, Smarthome, Wearables und Medien mit IP verknüpft ergeben bald ein lückenloses Bild wer, was, wann, wo, wie und warum zuhause oder unterwegs macht.
Von der Ernährung, Fahrstil, Gesundheitszustand, Lebensstil, Wertigkeit der Einkäufe, Wohngegend, sozialer Status, Religion bis zum Sex wird zum Profil.
Shit, Orwell war seiner Zeit voraus, aber das wird noch richtig spannend.