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Geldpolitik der Zentralbank Auch Bundesregierung kritisiert EZB

Die Europäische Zentralbank kauft immer mehr Anleihen. Geldinstitute und Versicherungen zeigen sich schon länger wenig begeistert von dieser expansiven Politik. In den Chor der EZB-Kritiker stimmt nun auch die Bundesregierung ein, wie der "Spiegel" berichtet.

Von: Felix Lincke

Stand: 26.08.2016

Die Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt, aufgenommen am 01.07.2015 | Bild: picture-alliance/dpa

Sorge bereitet demnach dem Bundesfinanzministerium vor allem die drohende Knappheit von Bundesanleihen wegen der massiven Käufe durch die EZB. Sie hat inzwischen rund eine Billion Euro in Staatsanleihen gesteckt - und kauft zudem noch Anleihen von Unternehmen.

Verzerrung der Risiken

Der Bund kritisiert, dass die Anleihekäufe innerhalb des Euroraums bereits zu einer Verzerrung der Risiken geführt hätten. So zahle das hochverschuldete Italien inzwischen geringere Zinsen als die USA. Dort kam es durch die US-Notenbank Fed bereits zur Zinswende, während die EZB ihr Käufe noch ausweiten will.

Geldflut für Wachstum und höhere Inflationsrate

Die Geldflut soll das Wachstum ankurbeln und die gefährlich niedrige Inflation im Euroraum nach oben treiben. Banken sollten wegen der unattraktiven bis negativen Anlagezinsen ihr Geld lieber in Kredite für Unternehmen und Verbraucher stecken - das erwartet zumindest die EZB. Die Bank of England hält dagegen negative Zinsen für kein geeignetes Mittel.


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