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Unendliche Geschichte Ärger mit elektronischer Gesundheitskarte

Eigentlich sollte die elektronische Gesundheitskarte schon seit Jahren umfangreiche zusätzliche Möglichkeiten bieten, von denen auch Patienten profitieren. Doch die Einführung verzögert sich. Die Folge sind steigende Kosten.

Von: Nikolaus Nützel

Stand: 21.09.2016

Symbolbild: Gesundheitskarte | Bild: pa/dpa/Ralf Hirschberger

Eigentlich hätte die Elektronische Gesundheitskarte schon ab dem Jahr 2006 neue Anwendungen bieten sollen, wie etwa einen Notfall-Datensatz oder eine digitale Patientenakte. Doch bislang haben noch nicht einmal Tests für wichtige Grundfunktionen begonnen. Inzwischen heißt es, die Erprobung in 500 Arztpraxen in Nordwest-Deutschland werde im Dezember starten.

Keine Stellungnahme der beteiligten Firmen

Im Mai kommenden Jahres sollen 500 weitere Praxen in Bayern und Sachsen folgen. Probleme bei den Firmen, die neue Lesegeräte liefern sollen, sorgten für immer weitere Verschiebungen, ärgert sich der E-Card-Beauftragte der AOK Bayern, Georg Steck.

"Wir stecken leider immer noch in der gleichen Position wie zu Zeiten der Krankenversichertenkarte. Die derzeitige Karte ist ein Porsche, der in einer verschlossenen Garage steht."

Georg Steck

Die beteiligten Firmen, etwa die Telekom-Tochter T-Systems, wollen zu solchen Vorwürfen nicht Stellung nehmen. Gleichzeitig heißt es aus Kassenkreisen, dass zu den Kosten von mehr als einer Milliarde Euro, die die Gesundheitskarte jetzt schon ausgelöst hat, in den nächsten drei Jahren noch einmal deutlich mehr als eine Milliarde dazu kommen könnte.


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Krischan, Mittwoch, 21.September 2016, 11:32 Uhr

2.

Das ist mal wieder der deutsche Versuch einer Eilegendenwollmilchsau. Ein solches Vieh ging hierzulande schon öfters mal ein: Transrapid, Schneller Brüter, Growian etc. Der neue Personalausweis mit seinen hochgelobten e-Funktionen will auch nicht so richtig in die Gänge kommen. Das Ding will irgendwie so keiner richtig liebhaben.

Leser, Mittwoch, 21.September 2016, 08:15 Uhr

1.

In 10 Jahren wurde 1 Milliarde für Nichts verschwendet? Hochtechnologie Land - Deutschland -
Aber man rechnet mit weiteren Milliarden an Kosten. Das hat ja auch irgendwie System. Bestimmte Gruppen stopfen sich die Taschen voll, denn es ist ja auch so einfach die Kosten der Krankenversicherung zu erhöhen.
Im Grunde ist es ja auch nicht gewollt, elektronische Krankenakten zu führen. Denn jeder Arzt kocht erstmal sein eigenes Süppchen und kann es gut abrechnen.
Ich sage nur : Wenn der Arzt und die Pharmaindustrie es wollten das man gesund wird, verdienen diese kein Geld mehr.