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Cybercrime Digitales Ungeziefer

Viele Surfer kennen das Problem: Plötzlich erscheint eine Meldung auf dem Bildschirm: Der Computer sei gesperrt und würde nur gegen Lösegeld wieder freigegeben. Aktuell erschließen sich die Internet-Kriminellen einen neuen Markt: Sie erpressen nicht nur Privatanwender, sondern zunehmend Unternehmen.

Von: Achim Killer

Stand: 07.07.2016

Ein Mann deutet mit seinem Finger auf eine Computertastatur.  | Bild: picture-alliance/dpa

Dann hat Ransomware den Rechner infiziert, Erpresser-Software, die derzeit schlimmste Plage im Netz.

Ein Drittel der britischen Unternehmen hat sich bereits einen Bitcoin-Vorrat zugelegt, um gegebenenfalls Lösegeld an Internet-Kriminelle zahlen zu können. Denn das wird meist in Form von Krypto-Geld verlangt. Das hat eine Umfrage des Software-Hauses Citrix ergeben. Die Erpresser-Software ist technisch weiterentwickelt geworden. Sie installiert heute nicht mehr nur einen Sperrbildschirm, der relativ leicht umgangen werden kann, sondern verschlüsselt fast immer auch Dateien.

Digitales Ungeziefer legt zunehmend Unternehmer lahm

Sie breitet sich im Unternehmensnetz aus und sucht nach Sicherungskopien, die sie dann ebenfalls verschlüsselt. Kurz: Das digitale Ungeziefer ist mittlerweile reif für den Unternehmenseinsatz. Und von Unternehmen können Cyberkriminelle auch mehr Lösegeld verlangen, sagt Raimund Genes, der Cheftechniker des IT-Sicherheitsunternehmens Trend Micro, mehr als den einen Bitcoin, den sie ansonsten von Privatanwendern fordern. Die Schad-Software stellt fest, dass sie eine Firma befallen hat. Jackpot! Und da ist es dann mindestens 10 Bitcoin, also umgerechnet ein vierstelliger Eurobetrag.


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