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Hausärzte-Mangel Trendwende in Sicht

Die bayerische Ärztekammer warnt seit Jahren vor einer wachsenden Lücke bei der Versorgung mit Hausärzten. Und die Zahl der Allgemeinmediziner sinkt immer weiter. Jetzt aber sieht die Kammer Zeichen für eine Trendumkehr. Von Nikolaus Nützel

Stand: 17.10.2016

 Hausarzt mit Stethoskop in der Hand  | Bild: picture-alliance/dpa

In Bayern arbeiten derzeit so viele Ärzte wie noch nie - das zeigen aktuelle Zahlen, die die Landesärztekammer im Vorfeld des Bayerischen Ärztetages vorgelegt hat, der am Freitag beginnt. Zuletzt zählte die Kammer 61.387 berufstätige Ärztinnen und Ärzte. Das war ein Zuwachs um zwei Prozent innerhalb eines Jahres.

Allerdings sinkt die Zahl der Hausärzte. Bei ihnen verzeichnet die Kammer einen Rückgang um 8,5 Prozent in den letzten fünf Jahren. Bayerns Ärztepräsident Max Kaplan sieht aber Hinweise auf eine Trendwende.

"Einmal nimmt die Zahl der Facharztprüfungen in der Allgemeinmedizin zu, nicht sehr hoch, aber immerhin um zehn Prozent. Und das andere ist, dass sich immer mehr junge Kolleginnen und Kollegen in der Weiterbildung zum Allgemeinarzt befinden."

Max Kaplan, Ärztepräsident Bayern

Noch keine Entwarnung

Bis sich die höhere Zahl von Nachwuchsmedizinern, die sich zum Hausarzt ausbilden lassen, in der Versorgungswirklichkeit niederschlägt, dauere es aber einige Jahre, sagt Kaplan.

Und Entwarnung in Sachen Hausärzte-Mangel will er keineswegs geben.

Politik und Berufsverbände müssten weiter für den Beruf werben, heißt es von der Kammer.


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