Medienkompetenzprojekte


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ICP Integrationszentrum für Cerebralparesen Über Handicaps & Fußball, Musik & Mobilsein

Den FC Bayern kennt jeder! Doch wer weiß, was sich hinter IMAL verbirgt? Für was steht ICP? Wer wüsste das besser als die 18 Azubis, die derzeit genau an diesem Integrationszentrum eine Ausbildung machen und für München Hören unterwegs waren.

Stand: 25.10.2018

Von den ersten Projektüberlegungen bis zu den fertigen Audiobeiträgen war es ein langer Weg - und der verlief nicht immer wie geplant. Zu den drei ursprünglich geplanten Radiothemen über den FC Bayern, das International Munich Art Lab IMAL und das ICP, an dem wir gerade eine kaufmännische Ausbildung machen, gesellte sich im Laufe der Projektarbeit ein weiteres, das die Rollstuhlfahrer aus unserer Gruppe eingebracht haben: "Mobilsein in München". Und dann die Hiobsbotschaft: Unsere Co-Autoren, die Azubis vom Berufsbildungswerk München (BBW) konnten plötzlich nicht mehr mitmachen, weil sie alle einen Ausbildungsvertrag bekommen und keine Zeit mehr hatten.

Eindrücke der München-Hören-Reporter vom ICP zu ihren Radiothemen

International Munich Art Lab
"Das IMAL unterrichtet Jugendliche in Musik, Tanz, Gesang und Theater. Und wir waren glücklich, dass uns die Jugendlichen vom IMAL so nett aufgenommen haben, dass sie uns einen ganzen Tag alles rund um ihre Musical-Grundausbildung nahe gebracht und sogar für uns gekocht haben. Eine neue Tür Richtung Inklusion hat sich da für uns aufgetan, auch wenn die Berufsschulklassen nicht mehr mit an Bord waren. Alle waren begeistert, mal reinzuschnuppern und zu sehen, wie man am PC Musik zusammenschneiden und selbst komponieren kann."

IMAL

Die künstlerischen Projekte des IMAL, genauso wie das Austauschprojekt TakeOff, werden von der Europäischen Union (ESF des Arbeits- und Sozialministeriums, sowie des Kultusministerium) und der Landeshauptstadt München (Sozial- und Kulturreferat) gefördert.

Selbermachen heißt die Devise
"Beim Theaterspielen durften wir erst zuschauen und dann Partnerübungen mitmachen - sogar etwas Selbstverteidigung haben wir gelernt. Natürlich haben wir viele Interviews geführt, Gesangsvorführungen aufgenommen und gezielte Informationen von den Dozenten und Dozentinnen dort eingeholt. Das waren die ersten Schritte in der Zusammenarbeit mit IMAL. Wir haben auch einen Gegenbesuch bei uns im Zentrum vereinbart und bei der nächsten Aufführung sind wir natürlich als Gäste geladen.
Die Überwindung von Treppen - ein Teil der Probenräume von IMAL liegt im Souterrain - war kein Thema, da viele Hände einfach mit angepackt und unsere Rollifahrer und -fahrerinnen getragen haben. Gefallen hat uns auch wie unkompliziert die Jugendlichen am IMAL mit den Dozenten, untereinander und auch mit uns umgegangen sind. Selbst zwei Hunde waren ganz selbstverständlich immer mal dabei."

FC Bayern
"Die Enttäuschung bei uns Bayern-Fans in der Gruppe war groß. Aber fast wie zu erwarten, sind wir nicht mal annähernd an die Spielerstars herangekommen. Die rettende Idee: Einfach mal zu einem öffentlichen Training gehen und unser Glück dort zu versuchen. Trotz Eiseskälte und zahlreicher vergeblicher Versuche, über die Aufpasser dort ein Spieler-Interview zu bekommen, ließen wir uns nicht entmutigen und haben kurzerhand die Fans dort interviewt. Dabei haben uns auch noch zwei der Berufsschulschüler unterstützt. Wir waren begeistert und fanden die Beiträge der Fans vor Ort sehr witzig."

MOBIL in München
"Es war uns Rollstuhlfahrern ein Anliegen, aus unserer Sicht zu erzählen, was es heißt, in München mit dem Rollstuhl im öffentlichen Verkehr unterwegs zu sein und damit den Blick der Öffentlichkeit für die Problematik zu schärfen. Wir wollten nicht nur dazu beitragen, dass sich künftig mehr Leute hilfsbereit in U-Bahn und Bus zeigen., sondern zudem zeigen, was es alles zusätzlich braucht, um mit Handicap den Führerschein zu machen und Auto zu fahren. Ja, zugegeben, beim Parken haben wir es mit Handicap dann wieder einfacher ...

"Am lustigsten war es für alle, uns Tipps zu überlegen und sie in eine witzige Form zu bringen. Als wir diese Tipps dann im Wechsel ins Mikro sprachen, gab's viele Lachanfälle - die wir dann halt wieder rausschneiden mussten. Besonders aktiv waren unsere beiden Rollifahrer Julian und Domenik am Beitrag beteiligt: Sie haben zum Beispiel die Orginal-U-Bahngeräusche aufgenommen"

, so das Fazit eines Auszubildenden am ICP.

ICP München: Ausbildung und mehr
"Für die Azubis selbst war es spannend, mal in all die anderen Ausbildungsbereiche zu schnuppern und zu sehen, wie wichtig es ist, die anderen vorab eingehend über das Projekt zu informieren. Manche waren trotzdem nicht bereit, sich einem Interview zu stellen, aber viele haben uns ausführlich über ihre Tätigkeiten  berichtet. Leider mussten wir dies ziemlich stark kürzen und am besten hat uns dann doch das Lied von einem unserer Hausmeister gefallen. Selbst unser oberster Chef, Herr Dr. Beyerle, war für ein Interview bereit." (Ursula Funk-Schwaiblmair, Lehrerin am ICP)

München-Hören-Team: ICP Sendling

  • Projekt-Schule: ICP Integrationszentrum für Cerebralparesen (in Kooperation mit dem Berufsbildungswerk Sendling)
  • Projekt-Lehrkraft: Ursula Funk-Schwaiblmair
  • Junior-Coaches: Linus Freymark, Yasin Tuey
  • BR-Mediencoach: Anne Buchholz

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