Medienkompetenzprojekte - TurnOn


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Projekt "Radio in der Schule" Was für ein Fest! Das TurnOn Finale 2017

Spannung liegt in der Luft, als 250 junge Radiomacher aus ganz Bayern ins Studio 1 im BR-Funkhaus strömen. Ein Jahr lang haben sie an ihren Schulen Radiosendungen produziert, mehr als 100 Beiträge haben sie eingereicht zum TurnOn – Wettbewerb. Wer wird gewinnen? Aus der Spannung wird Partystimmung, als die Brass-Bigband des Chiemgau-Gymnasiums Traunstein so richtig einheizt.

Stand: 01.04.2024

Und dann geht es los, das, was Moderator Andreas Mack als „TurnOn – das Brettspiel“ bezeichnet. Ein Spiel für bis zu 40 Teams, Alter der Spieler: zwischen 11 und 25.

Projektleiterin Elke Dillmann erläutert den Spielverlauf: Am Anfang des Schuljahrs stehen die Workshops, die Trainingslager, in denen die Mitspieler ihre ersten Sendungen gemeinsam mit Profis auf die Beine stellen. In der zweiten Spielphase produzieren sie eigenständig Sendungen für ihr Schulradio. Jede Schule bekommt als „Spielmaterial“ einen Mediencoach. Das Ziel des Spiels, meint Elke Dillmann, sei nicht in erster Linie, einen Preis abzusahnen, sondern genau hinhören zu lernen, die richtigen Fragen zu stellen, mit der eigenen Stimme zu überzeugen, souverän mit Medientechnik umzugehen, und in diesem Sinne sei TurnOn ein Spiel, bei dem alle gewinnen.
Doch das Niveau der eigereichten Beiträge war hoch, und so gab es im Lauf des Tages viele lobende Erwähnungen und viele Preisträger zu hören.

Hier die Gewinnerbeiträge zum Nachhören!

1. Platz: "Die Zukunft unserer Schüler" der Fritz-Felsenstein-Schule Königsbrunn

Die Laudatio der Jury zu "Die Zukunft unserer Schüler"

"Ihr habt ein sehr wichtiges Thema, das alle von Euch betrifft, aufgegriffen: Euren Weg in den Beruf. Und wer könnte darüber besser berichten als Ihr selber? Gleich am Anfang sagt Ihr ungeschminkt und direkt, worum es geht: dass die Berufswahl kein Pappenstiel ist, wenn man ein Handicap hat. In Eurem Beitrag kommen Expertinnen zu Wort, die wichtige Sachinformationen geben und auch ziemlich realistisch die Chancen eingrenzen, dass Ihr Euren Traumjob wirklich bekommen werdet. Trotzdem strahlt der Beitrag sehr viel Zuversicht und Optimismus aus. Die Töne, in denen Ihr von Euren Erfahrungen im Praktikum erzählt, sind sehr interessant und lustig zugleich, weil sie zeigen, dass Ihr Euch auch nach Missgeschicken nicht einschüchtern lasst. Da kommt sehr viel Selbstbewusstsein zum Ausdruck und außerdem gefällt Euch auch längst nicht jeder Job, weshalb Ihr lieber etwas anderes ausprobiert (Statt Altenpflege zum Beispiel lieber Hauswirtschaft). Auch der junge Mann am Ende weiß, dass er mehr will als nur einen Job zu lernen – nämlich erst mal eine Handwerksausbildung machen und dann einen Beruf mit Kindern ergreifen. Die Umfrageelemente beleben das Thema und sind echte Hinhörer, weil die Jugendlichen so ehrlich sind und auch über sich selbst lachen können. Insgesamt ein absolut preiswürdiger Radiobeitrag mit einem starken Thema und einer optimalen Umsetzung."

2. Platz : "Plastikfasten" des Gymnasiums Berchtesgaden und "Navid muss bleiben" Des Sigmund-Schuckert-Gymnasiums Nürnberg

Die Laudatio der Jury zu "Plastikflaschen - ein Selbstversuch"

"Ihr habt ein sehr spannendes Hörstück produziert, das vor allem deswegen so packend ist, weil ihr selbst ausprobiert, statt „nur“ Informationen zu liefern Die auf den ersten Blick scheinbar unmögliche Aufgabe, komplett auf Plastik zu verzichten, wird mit ihren einzelnen Schwierigkeiten und Herausforderungen ganz konkret, denn ihr habt den Hörer zu allen wichtigen Stationen auch immer wieder mitgenommen und sehr anschaulich und authentisch erzählt, was ihr auf eurer Recherche herausgefunden habt. Ihr gebt hilfreiche Tipps, ohne dabei den Zeigefinger zu erheben. DazuSo liefert ihr auf unterhaltsame Weise einige Denkanstöße, dass man als Hörer einmal selbst über den eigenen Plastikverbrauch nachdenkt. Außerdem merkt man, dass ihr eure Zielgruppe immer im Hinterkopf hattet und auf diese den Beitrag zugeschnitten habt. Durch die durchgängigen Atmos ist man immer ganz nah am Geschehen dran. Insgesamt war der Beitrag sehr abwechslungsreich und auch sehr professionell produziert. Es hat viel Spaß gemacht zuzuhören und neues zu erfahren – macht genau so weiter!"

Die Laudatio der Jury zu "Navid muss bleiben"

In Eurem Beitrag "Navid muss bleiben" macht Ihr genau das, was tolles Radio ausmacht: Ihr lasst Navid erzählen, habt ihn offenbar mit sehr viel Feingefühl interviewt und schneidet dann genau die richtigen O-Töne in das Stück. Auch habt Ihr die Musik genau richtig eingesetzt. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Die Reporter nehmen sich selbst sehr zurück, was an der Stelle genau die richtige Haltung ist: Denn es geht um Navid und nicht um Euch. Dass Navid so emotional und eindringlich erzählt, ist den Reportern zu verdanken – denn nur wem es gelingt, ein gutes Gesprächsklima zu schaffen, der erfährt etwas. Das gilt für journalistische Inhalte genauso wie für emotionale Geschichten. Denn jeder, der interviewt wird, spürt, ob jemand echtes Interesse hat oder nicht.

Gewinner im Sonderwettbewerb:

  • "Stephan Lehmann - Das Interview" vom Wilhelm-Löhe-Förderzentrum Trainreuth
  • "Checker Domi - Plastik" des Sigmund-Schuckert-Gymnasiums Nürnberg

Die Laudatio der Jury zu "Checker Domi - Plastik"

"Ihr checkt in eurem Beitrag viele Fragen rund um das Thema Plastik und zeigt auf, dass Plastik nicht nur vielseitig einsetzbar ist, sondern eben leider auch zu Müll wird. Schön, dass ihr euch an einen Selbstversuch wagt und alle Antworten und Erfahrungen gut erklärt. Auch von Rückschlägen habt ihr euch nicht unterkriegen lassen und versucht, Fragen die nicht ‚gecheckt‘ werden können, zu klären. Besonders gut gelungen ist euch das Einfangen der passenden Atmos. Ihr habt eine sehr gute Interviewpartnerin gefunden, die dem Hörer verständlich die Fragen beantworten kann – manchmal etwas lang am Stück, hier wäre eine akustische Gliederung (z.B. Tipp 1, Tipp 2 …) hilfreich gewesen. Insgesamt ist euer Beitrag zwar sehr lang, aber nicht langweilig – ihr habt es immer wieder geschafft, durch wechselnde Beitragsformen (Reportage, Selbstversuch, Interview) Tempo aufzubauen und die Neugier des Hörers zu wecken. Auch technisch ist der Beitrag gut gemacht."

Die Laudatio der Jury zu "Stephan Lehmann - Das Interview"

"Bei eurem Besuch im Studio von Bayern 1 konntet ihr ein sehr unterhaltsames Interview mit Stephan Lehmann führen. Eure kleine Reportage am Anfang wirkt natürlich und fesselt gleich die Aufmerksamkeit des Hörers. Das anschließende Gespräch mit dem Moderator habt ihr super vorbereitet und gut geführt. Man merkt euch an, dass ihr Fans seiner Sendung seid, ohne dass ihr im Gespräch schüchtern oder zurückhaltend wärt. Die Idee, Stephan Lehmann in seinem „eigenen“ Spiel auf die Probe zu stellen, fanden wir sehr originell. Gleichzeitig sorgt die Spielrunde für Abwechslung. Obwohl der Beitrag recht lang ist, schafft ihr es so mühelos, durchgängig die Aufmerksamkeit des Hörers zu behalten."

Lobende Erwähnungen im Sonderwettbewerb:

  • "Zündfunk" des Melanchton-Gymnasiums Nürnberg
  • "Dreierrätsel Knorrstraße" des Gymnasiums München-Nord
  • "Stofferls Wellmusik" der Staatlichen Realschule für Knaben Neumarkt

Lobende Erwähnungen:

  • "Ehrenamt" der Mittelschule West Fürstenfeldbruck
  • "Rocky Horror Reportage" des Maria-Theresia-Gymnasiums Augsburg
  • "Das Geräuscherätsel" des Maria-Theresia-Gymnasiums Augsburg
  • "Die Nachrichtensendung" der Knabenrealschule Neumarkt
  • "48 Stunden" des Johann-Christian-Reinhart-Gymnasiums Hof
  • "Audioguide - Haus der Berge (1)" des Gymnasiums Berchtesgaden
  • "Zirkustierhaltung - ja oder nein?" des Dürer Gymnasiums Nürnberg
  • "VIP Crash - Crash die Metalszene" des Anna-Kraft-Gymnasiums Schwabach

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