Medienkompetenzprojekte - BR & P-Seminar


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Simon-Snopkowski-Preis Auszeichnung für Werdenfels-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen

Für ihren Audioguide über die NS-Vergangenheit ihrer Heimatgemeinde sind die P-Seminar-Schüler des Werdenfels-Gymnasiums Garmisch-Partenkirchen mit dem Simon-Snopkowski-Preis ausgezeichnet worden. In einer feierlichen Preisverleihung im Kaisersaal der Münchner Residenz wurden die jugendlichen Forscher der Zeitgeschichte nun mit dem 1. Preis geehrt.

Stand: 19.11.2014

Verleihung Simon-Snopokowski-Preis 2014 - P-Seminar-Team Werdenfels-Gymnasium Garmisch-Partenkirchen mit ihren BR-Mediencoaches auf der Bühne im Kaisersaal der Münchner Residenz | Bild: Bildarchiv Bayer. Landtag - Fotograf Rolf Poss

"Wenn Mauern und Wände sprechen könnten …", mit diesen Worten bat Moderator Stefan Scheider die jungen Geschichtsforscher aus Garmisch-Partenkirchen auf die Bühne. Tatsächlich ist es den Schülerinnen und Schülern gelungen, im Rahmen ihres P-Seminars die Geschichte ihrer Heimatgemeinde im Dritten Reich und der damals dort lebenden Juden hörbar zu machen. Dafür wurden sie nun mit dem renommierten Preis ausgezeichnet.

Seit Januar 2014 steht der Audioguide Besuchern und Einheimischen dauerhaft zur Verfügung. Die Jugendlichen haben die Hintergründe zu den Hör-Stationen mit Unterstützung von Lehrerin Christine Riesenhuber, dem Lokalhistoriker Alois Schwarzmüller sowie den BR-Mediencoaches Angela Braun und Annette Kugler recherchiert. Sie haben die Texte zudem selbst in den Studios des Bayerischen Rundfunk eingesprochen.

Ermöglicht wurde das Projekt durch die Stiftung Zuhören in Kooperation mit dem Referat Bildungsprojekte des Bayerischen Rundfunks.

"Mit ihrem beispielhaft und sorgfältig recherchierten Projekt haben die Schülerinnen und Schüler eine historische Leerstelle gefüllt; das Projekt zeugt auch von einer in Deutschland fest verankerten Erinnerungskultur."

Jury-Mitglied Dr. Peter Snopkowski, Sohn von Simon Snopkowski.

Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, Ilse Ruth Snopkowski, Dr. Josef Schuster, Israelit. Kultusgemeinden Bayern und BR-Intendant Ulrich Wilhelm

Auch Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, würdigte in seiner Festansprache die Leistung der Schülerinnen und Schüler, die sich mit dem engagierten Projekt "in die Fußstapfen von Simon-Snopkowski begeben haben – in die Fußstapfen des Erinnerns und Gestaltens“.

Simon-Snopkowski-Preis

Ins Leben gerufen wurde der Preis 2006 von der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition im Einvernehmen mit dem Bayerischen Kultusministerium. Der Preis wird alle zwei Jahre vornehmlich an Jugendliche in Bayern für eine besondere Leistung auf dem Gebiet der Erforschung jüdischer Geschichte in Bayern und des Holocaust verliehen. Er soll die Jugend noch mehr motivieren, sich mit der gemeinsamen Geschichte von Juden und Nichtjuden zu beschäftigen.

Gastgeberin Ilse Ruth Snopkowski hob in ihrer Begrüßungsrede die hohe Qualität aller eingereichten Wettbewerbsbeiträge hervor. Nicht zuletzt deshalb wurde der 2. Preis in diesem Jahr zweimal vergeben. Einmal an die Mittelschulen Langenzenn und Veitsbronn für ein Ausstellungsprojekt, mit dem die Schülerinnen und Schüler an die jüdischen Kindertransporte 1938/39 nach England erinnern. Und einmal an das Rhön-Gymnasium Bad Neustadt für ihr deutsch-israelisches Begegnungsprojekt, im Rahmen dessen die Schüler eine Bestandsaufnahme des Friedhofs der jüdischen Gemeinde von Bad Neustadt vorgenommen haben.

"Erinnern allein genügt nicht"

Landtagspräsidentin Barbara Stamm nahm den Simon-Snopkowski-Ehrenpreis 2014 für ihre vielfältigen Verdienste um den Dialog zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Bürgerinnen und Bürgern in Empfang. BR-Intendant Ulrich Wilhelm, der die Laudatio hielt, zeigte sich ebenso beeindruckt und berührt vom Engagement der Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrkräften.

"Mit meiner Arbeit möchte ich den Stab der Erinnerung an die Jüngeren weitergeben und ich bin stolz zu sehen, was in bayerischen Schulen passiert, um Demokratie und Recht zu veteidigen."

Landtagspräsidentin Barbara Stamm.


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