84

Zebra Warum hat das Zebra Streifen?

Zebras sind eine Pferdeart mit Streifen. Je nach Tierart können es zwischen 30 und 80 Streifen sein. Und jede Fellzeichnung ist dabei so einzigartig wie bei uns der Fingerabdruck. Aber warum haben die Tiere diese Streifen? Hier stellen wir dir einige Vermutungen aus der Forschung vor und klären auch die Frage, ob Zebras eigentlich weiße oder schwarze Streifen haben.

Von: Nicole König, Simone Wichert und Veronika Baum

Stand: 16.01.2022

Zwei Zebras | Bild: colourbox.com

Vermutung 1: Die Streifen schützen die Zebras vor der Tsetsefliege

Die Stiche der Tsetsefliege sind nicht nur unangenehm. Die Fliege überträgt auch gefährliche Krankheiten: für den Menschen die Schlafkrankheit und für die Tiere die Nagana-Seuche.

Auf einem gestreiften Zebra kann eine Tsetsefliege jedoch nur schwer landen. Die Facettenaugen der Fliegen funktionieren anders als unsere menschlichen Augen und mit den Streifen haben die Fliegen wegen dieser Augen ein echtes Problem. Und das ist wirklich Glück fürs Zebra: Es bleibt so nämlich von den Stichen der Tsetsefliege verschont.

Vermutung 2: Die Streifen dienen dem Zebra als Tarnung

Wenn viele Zebras in einer Herde stehen, ist es für Löwen und andere Raubtiere oft schwierig, die einzelnen Tiere zu erkennen. Wo ein Zebra aufhört und das andere anfängt, ist kaum auszumachen. Die Streifen scheinen also auch als Tarnung zu dienen.

Vermutung 3: Durch die Streifen erkennen sich die Tiere wieder

Jedes Zebra hat ein einzigartiges Muster. Wie einen Fingerabdruck gibt es also jede Musterung auch nur einmal. Junge Fohlen erkennen an den Streifen zum Beispiel ihre Mutter wieder.

Keine Vermutung: Die Streifen kühlen die Tiere

Hört sich verrückt an, ist aber wirklich so: Schwarz zieht die Wärme an. Weiß strahlt die Wärme ab. Die schwarzen Streifen auf dem Zebrafell sind deswegen viel wärmer als die weißen. Dieser Temperaturunterschied führt dazu, dass kleine Luftwirbel über dem Zebrafell entstehen und die kühlen die Haut der Tiere.

Welche Vermutung stimmt nun?

Zwei Biologen sind den Fragen noch einmal genau nachgegangen und haben zwei der Vermutungen beweisen können. Sie haben herausgefunden: Die Streifen schützen die Zebras tatsächlich vor Angreifern. Zum Beispiel vor Löwen, die Zebrafleisch liebend gerne fressen und vor den Tsetse-Fliegen, die die Zebras stechen und ihr Blut saugen.

Auch Tierreporterin Anna erklärt in ihrem Video "Frag Anna", wie das Streifenmuster Zebras vor ihren Feinden schützt.

Die Streifen sollen verwirren und das funktioniert so: Wenn die Tiere angegriffen werden, rennen sie weg. Dabei bewegen sich verschiedene Körperteile in verschiedene Richtungen und das Streifenmuster verschiebt sich. Für den Löwen und die fiese Stechmücke im Landeanflug schaut das ganz komisch aus. Die Streifen wandern vor ihren Augen plötzlich von oben nach unten. Außerdem entsteht ein Effekt wie in der Disco, wenn mit einem grellen Licht in einen dunklen Raum geblitzt wird. Es scheint so, als würden sich die Zebras plötzlich ganz langsam bewegen, obwohl sie eigentlich rennen. Das verwirrt die Angreifer. Sie können die Zebras nicht mehr klar erkennen. Es wird schwieriger sie zu verfolgen und die Zebras sind gerettet.

Noch mehr Fragen!

Hat ein Zebra schwarze oder weiße Streifen? Diese Frage haben nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Lund in Schweden geklärt. Sie haben herausgefunden, dass die kleinen Zebrafohlen im Mutterleib zunächst ein ganz schwarzes Fell haben. Erst kurz vor der Geburt entwickeln sich die weißen Streifen. Ursprünglich waren Zebras also schwarze Tiere.

Paulas und die wilden Tiere: "Eine Herde für Zebra Benny"

Für die Sendung "Paula und die wilden Tiere" ist Reporterin Paula nach Namibia gereist und hat dort in einer Wildtierstation das kleine Zebrafohlen Benny kennengelernt. Das Fläschchen aus ihrer Hand hat er bereitwillig leergetrunken. Auf die Suche gemacht hat sich Paula dann nach einer neuen Herde für Benny, aber ob sie wirklich eine gefunden hat?


84