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Waschbär Putziger Kleinbär aus Nordamerika

Waschbären erkennt man sofort an ihrem auffälligen Fellmuster: graubrauner Rücken, ringelgestreifter Schwanz, dunkle "Zorro-Maske" über den Augen. Sie sind ungefähr so groß wie eine Katze – und mindestens genauso süß! Hier erfährst du, ob sich die niedlichen Tiere wirklich so gerne waschen und putzen und warum sie in Deutschland nicht so beliebt sind.

Von: Kerstin Öchsner und Veronika Baum

Stand: 18.08.2022

Waschbär im Münchner Tierpark Hellabrunn: Gleich gibt's was zu fressen! | Bild: BR

Sie haben immer kalte, nasse Pfoten, aber keine "Waschweiberhände" mit schrumpeliger Haut. Waschbären haben auch keine Vorliebe fürs Baden. Sie waschen auch ihr Futter nicht, bevor sie es fressen. Auch wenn sie sehr "putzig" sind - ihren Namen haben sie, weil sie fast alles erst einmal in ihren Vorderpfoten hin- und herbewegen und dabei abtasten. An Flüssen fangen sie mit ihren Pfoten auch kleine Fische oder Krebse. Dass die Kleinbären, die ursprünglich aus Nordamerika stammen, Raubtiere sind, merkt man an ihren spitzen Zähnen. Sie fressen neben Obst und Nüssen auch gerne Insekten, Würmer, Frösche und andere kleine Tiere. So niedlich sie auch sind: In der freien Natur sollte man sie besser in Ruhe lassen.

Zu Besuch im Münchner Tierpark

Seit 2018 leben vier Waschbären im Tierpark Hellabrunn. Gemeinsam mit der Tierpflegerin Andrea Wittig haben radioMikro-Reporterin Kerstin Oechnser und Linus die Tiere in ihrem Gehege besucht.

Vorliebe: Klettern und Schwimmen

Waschbären können hervorragend klettern gut schwimmen. Sie können in einem Fluss sogar gegen den Strom schwimmen. Sie sind ziemlich schlaue Tiere, können in Versuchen sogar knifflige Rätsel lösen und für Futter komplizierte Hindernisse überwinden.

Ungeliebter Einwanderer

Kaum vorstellbar: Bei uns in Deutschland gibt es Waschbären erst seit knapp 100 Jahren. Bis dahin kamen sie nur in Nordamerika vor. Damals wollte man sie wegen ihres schönen Pelzes bei uns in Deutschland züchten, einige Tiere konnten in die Natur entkommen - und dort haben sie sich dann ordentlich vermehrt. Inzwischen sind die tierischen Einwanderer mancherorts ziemlich unbeliebt geworden. Weil sich Waschbären so gut anpassen können, haben sie sich ziemlich schnell vermehrt. Sie verlassen inzwischen oft den Wald - ihren natürlichen Lebensraum - und kommen in Städte und Siedlungen, um dort im Abfall der Menschen nach Essbarem zu suchen, Obstplantagen zu beräubern oder in Hühnerställe einzubrechen.

Waschbärs Steckbrief

Name: Waschbär
Lateinischer Name: Procyon lotor
Klasse: Säugetiere
Verwandte: Pandabär und Nasenbär
Größe: ungefähr 60 Zentimeter
Gewicht: zwischen 4 und 8 Kilogramm
Alter: normalerweise 2 bis 3 Jahre, bis zu 10 Jahre möglich
Aussehen: schwarz-weiß-braunes Fell, graubrauner Rücken, ringelgestreifter Schwanz und dunkle "Banditenmaske" über den Augen
Nahrung: Insekten, Frösche, Krebse, Würmer, Nüsse, Vogeleier. In unseren Städten plündern sie Mülltonnen
Schlaf-Wach-Rhythmus: nachtaktiv
Vorkommen: ursprünglich Nordamerika, jetzt auch Mitteleuropa und Asien
Lebensraum: urprünglich im Wald, inzwischen auch in der Stadt
natürliche Feinde: Uhu und das Auto ...
Fortpflanzung: Der Waschbär paart sich zwischen Februar und März und bringt nach einer Tragzeit von 65 Tagen zwei bis fünf Jungtiere zur Welt.

Paula und die wilden Tiere: Wie wäscht der Waschbär?

Tierreporterin Paula trifft in Brandenburg auf die Waschbärmama Gaby und ihre zwölf Waschbären. Im Gehege geht es drunter und drüber.


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