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Tödliche Gefahr Plastikmüll im Meer bedroht Wale und Fische

Es ist ein trauriges Bild: Immer wieder werden an Stränden tote Meerestiere angeschwemmt: Wale, Delfine, aber auch Fische, Meeresschildkröten und Seevögel. Sie sterben, weil sie Plastikteile für Beute halten und der verschluckte Müll ihren Magen verstopft. Oder Tiere verfangen sich in Treibgut aus Plastik, wie zum Beispiel in alten Fischernetzen, können nicht mehr weiter schwimmen und ertrinken. Was können wir tun, um den Tieren zu helfen?

Von: Friederike Breyer, Tina Gentner und Veronika Baum

Stand: 07.07.2023

Ein gestrandeter Buckelwal verendete im Juli 2016 am Strand von Kalifornien (USA). | Bild: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Ringo Chiu

Wale sind die größten Lebewesen auf unserer Erde. Doch die Tiere sind bedroht: Durch die zunehmende Verschmutzung der Meere durch Plastik sind die Meeresriesen in Lebensgefahr.

Qualvoller Tod: Wer frisst schon gerne Plastik?

Sechs Kilogramm Plastik: Im Magen des toten Pottwals wurden 115 Becher, 25 Tüten und mehr als 1000 weitere Plastikteile gefunden.

Um zu zeigen, wie viel Plastikmüll im Magen eines toten, etwa zehn Meter langen Pottwalls gefunden wurde, hat ein Meeresmuseum in Düsseldorf das Skelett eines Tieres so ausgestopft, dass sich jetzt sechs Kilogramm Müll an der Stelle des Magens befinden. Es wurde auch schon ein toter Wal an den Strand gespült, der 22 Kilogramm Plastik gefressen hatte. Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass die Tiere qualvoll verhungern, weil der Müll einen Pfropfen in ihren Mägen bildet.

Wie kommt das Plastik ins Meer?

Eine Meeresschildkröte versucht eine Plastiktüte zu fressen.

Weltweit landet jedes Jahr bis zu 10 Millionen Tonnen Plastik im Meer. In vielen ärmeren Ländern gibt es keine richtige Müllabfuhr. Daher landet der Müll einfach in der Natur oder in Flüssen und wird von dort in Meer gespülrt. Auch an Stränden bleibt unglaublich viel Plastikmüll liegen: Das können zum Beispiel Tüten und Plastikgegenstände wie Sandschaufeln und -eimer sein, die vom Strand ins Wasser gespült werden. Aber auch bei uns zu Hause gelangt Plastik ins Wasser: So bestehen zum Beispiel Fleecepullis aus künstlichen Fasern. Beim Waschen in der Waschmaschine reiben sich jedes Mal klitzekleine Teilchen der Kleidung ab und gelangen so ins Abwasser. Oft sind auch in Zahnpasta, Duschgel oder Peelingcremes kleine Plastikteilchen, sogenanntes Mikroplastik, die wir dann durchs Waschbecken hinunterspülen. Natürlich entsteht auch in der Industrie Plastikabfall, der manchmal im Meer landet.

Warum ist Plastik so besonders schlimm?

Plastik löst sich nur ganz langsam auf. Deshalb haben wir es ja auch so gern: Es hält und hält und hält und geht kaum kaputt. Es kann bis zu 400 Jahre dauern, bis sich Plastik komplett auflöst. Im Meer werde die Plastikteile zudem über die Jahre immer kleiner. Und das ist noch schlimmer: So gelangen die Teilchen noch leichter in die Nahrung der Meeresbewohner und können wie im Fall des Wals ihre Mägen verstopfen.

Was kann ich tun?

Die Lösung ist eigentlich ganz einfach: so wenig Plastik wie möglich benutzen! Das beginnt beim Einkaufen. Leider sind viele Lebensmittel bei uns in Einwegverpackungen aus Plastik verpackt. In Deutschland sind große Plastiktüten seit Januar 2021 verboten. Aber auch Obst und Gemüse braucht keine "Hemdchentüten". Besser wären hier zum Beispiel Stoffbeutel. Bei Zahnpasta und Cremes kannst du darauf achten, dass keine Plastikteilchen enthalten sind. Und selbstverständlich solltest du niemals Müll einfach in die Natur oder ins Meer oder in einen Fluß werfen.


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