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Reisetagebuch Einkaufen für ein ganzes Schiff

Wenn du zu Hause einkaufen gehst, kannst du einfach in den nächsten Supermarkt gehen und für deine Familie kaufen, was ihr braucht. Wie es auf einem Segelschiff mit großer Besatzung abläuft, erzählt dir Theresa.

Von: Theresa

Stand: 07.05.2019

Eindrücke vom Großeinkauf für die Atlantik-Überquerung. | Bild: Ocean College

So laufen Lebensmitteleinkäufe auf einem Segelschiff ab

Wenn zu Hause zum Beispiel plötzlich die Butter alle ist, dann gehst du vermutlich einfach schnell los, um wieder eine zu kaufen. Wie du dir vorstellen kannst, ist das auf einem großen Segelschiff mit 42 Mann Besatzung nicht ganz so leicht. Oft müssen wir mehrere Wochen mit unseren Vorräten auskommen, ohne großartig etwas nachkaufen zu können.

Zur Zeit liegen wir im Hafen der kleinen Insel Bastimentos vor Panama. Das Land Panama liegt auf der Landbrücke zwischen Mittel- und Südamerika. Unser nächstes Ziel ist Kuba. Wie schon vor unserer Atlantik-Überquerung haben wir heute alle unsere Vorräte, die für die nächsten zwei bis drei Wochen reichen müssen, aufgefüllt. Aber nicht in einem Supermarkt. Auf der kleinen Insel gibt es nämlich keinen. Außerdem wäre es auch ziemlich chaotisch, wenn wir den ganzen Supermarkt leerkaufen würden. Vier ganze Kisten Bananen, 40 Nudelpackungen ...

Lieferung "frei Schiff" per Laster oder Motorboot

So schnell wie mögich werden alle Einkäufe im "Bauch" des Schiffes verstaut.

Da ist es schon um einiges einfacher, sich die Lebensmittel liefern zu lassen. Wir geben meist zwei oder drei Tage vorher die Bestellung auf, die dann manchmal sogar bis ans Schiff geliefert wird. Heute kam das Essen für die nächsten Wochen in einem von oben bis unten vollgepackten Motorboot an. Sofort haben wir angefangen alles auf unser Schiff zu laden. "Fleisch zuerst", war die Ansage, denn Fleisch verdirbt in der Hitze leicht. Dann kamen Milch und Käse, frisches Obst und Gemüse und zu guter Letzt die verpackten Sachen.

Der Bauch des Schiffes

Penelope als Pasta-Königin in einem Berg Nudeln.

Unsere Vorratskammer liegt ganz vorne im Schiff. Der einfachste Weg alles dorthin zu bringen ist, die Lebensmittel durch die Luke vom Gang zum Deck zu werfen. Von dort bis zur Vorratskammer bilden wir dann wieder eine Kette und geben alles weiter bis zu unserer Köchin, die das Einsortieren übernimmt. Einmal haben wir leider zu viele Nudeln auf einmal hinuntergeworfen, so dass wir Penelope fast komplett darunter begraben haben! Wir haben sie natürlich schnell wieder befreit, aber erst nachdem wir ein paar Fotos geschossen haben.

Jetzt sind alle Vorratsschränke wieder richtig vollgestopft und wir können weitersegeln! Falls ihr Fragen an uns habt, schreibt uns!

Liebe Grüße, wir melden uns wieder aus Kuba!

Theresa


P.S. Wer von euch wissen möchte, wo wo wir gerade sind, klickt sich am besten auf unsere Karte!


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