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Plastikmüll Riesige Aufräumaktion gegen Plastikmüll im Pazifik ist gestartet

In San Francisco ist Anfang September 2018 ein Schiff in See gestochen, um Plastikmüll aus dem Meer zu fischen. Das Projekt "The Ocean Cleanup" hat aber auch einige Kritiker. Sie befürchten, dass zu wenig Müll und zu viele Fische ins Netz gehen.

Von: Oliver Fritzel

Stand: 18.10.2019

Kinderzeichnung von Anna und Maria von der Grundschule aus der Kirchenstraße | Bild: BR

Im US-Bundestaat Kalifornien ist eine einzigartige Müllsammelaktion gestartet. Zwei junge Wissenschaftler aus den Niederlanden wollen mit einem Schiff riesige Mengen Plastikmüll aus dem Meer holen. Es ist aber kein gewöhnliches Schiff: Es ist eine Anlage, die eine 600 Meter lange schwimmende Barriere hinter sich herzieht. Sie wirkt wie eine überdimensionale Schwimmnudel, an der eine Art Vorhang drei Meter tief ins Wasser hängt. Die Konstruktion soll später einmal von Strömung, Wellen und Wind getrieben durch den Müllteppich gleiten. Der eingesammelte Müll wird dann von Schiffen an Land gebracht und entsorgt.

Nach einem Testlauf geht es aufs offene Meer

Ocean Cleanup, die erste schwimmende Müllsammelanlage der Welt wird von einem Schiff unter der Golden Gate Bridge hindurchgeschleppt.

Knapp 500 Kilometer vor der US-Ostküste findet erst einmal die Generalprobe der ganzen Anlage statt. Anschließend soll es 2.000 Kilometer aufs offene Meer gehen, zum sogenannten Pazifischen Müllwirbel. Dort sammeln sich gigantische Mengen an Abfall: Verpackungen, Flaschen, Tüten, Fischernetze. Fachleute sprechen von 1,8 Billionen Plastikteilen, die sich allein in diesem Gebiet befinden. Es ist mehr als viermal so groß wie Deutschland.

Müllsammelaktion geht möglichweise nicht weit genug

Das Projekt hinterlässt auch einige Fragezeichen. Zum Beispiel: Übersteht diese Müllsammelanlage auch Winterstürme und meterhohe Wellen? Wie viele Plastikteile lassen sich überhaupt einsammeln? Kritiker sagen, das Projekt ist gut gemeint. Allerdings werde nur ein kleiner Teil des Plastikmülls abgefangen, da der größere Teil nicht an der Oberfläche schwimmt. Außerdem gibt es die Befürchtung, dass auch viele Meeresbewohner in die Fangnetze geraten. Trotz aller Bedenken: Im Kampf gegen den Plastikmüll in den Meeren ist das Projekt ein Anfang.


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