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Plastikmüll EU verbietet Wegwerfartikel aus Plastik

Eine Schildkröte, die an einer Plastiktüte knabbert. Eine Robbe, die sich in einem alten Fischernetz verfangen hat und ein Taucher, der mitten in einem Meer aus Plastikmüll schwimmt: Diese Bilder, die eindrucksvoll zeigen, dass unsere Ozeane immer mehr vermüllen, hatten vielleicht auch die Abgeordneten des Europa-Parlaments im Kopf. Ende März 2019 haben die Politiker beschlossen, dass der Verkauf von Einweggeschirr und Strohhalmen aus Plastik ab dem Jahr 2021 verboten werden soll.

Author: Veronika Baum

Published at: 5-4-2019

Schildkröte und Plastikmüll im Meer | Bild: picture-alliance/dpa

Bald werden unsere Kindergeburtstage, Schulfeste oder Grillpartys anders aussehen als heute: Es dürfen keine Plastikteller, kein Plastikbesteck und keine Trinkhalme aus Plastik mehr verwendet werden. Auch die Plastikstäbe für Luftballons sind künftig verboten und dürfen nicht mehr verkauft werden. Viele Erwachsene werden sich umgewöhnen müssen. Statt der Einweg-Kaffeebecher aus dem aufgeschäumten Kunststoff Polystyrol soll es nur noch nachhaltige Trinkbecher geben.

Das im März 2019 beschlossene Plastikverbot der EU gilt allerdings nicht sofort: Alle EU-Mitgliedsländer, also auch Deutschland, haben nach dem Beschluss zwei Jahre Zeit, um die neuen Vorschriften zu befolgen.

Mehr Recycling

Die Politiker der Europäischen Union wollen mit ihren neuen Vorgaben noch mehr gegen den Plastikmüll tun. In spätestens fünf Jahren sollen die Deckel von Plastikflaschen fest mit der Flasche verbunden sein. Damit soll erreicht werden, dass die Deckel nicht einfach weggeworfen werden und in der Umwelt landen. Außerdem sollen alle neuen PET-Plastikflaschen ab 2025 mindestens zu einem Viertel aus wiederverwertetem Plastik bestehen.

Die neue Richtlinie der EU könnte ein Anfang sein, etwas gegen die unfassbaren Müllmengen aus Plastik zu unternehmen. Wer selbst etwas tun möchte, sollte schon heute beim Einkaufen darauf achten, möglichst unverpackte Lebensmittel zu kaufen und Einkaufskorb oder -tasche von zu Hause in den Supermarkt mitzubringen.

Unmweltkiller: Zigarettenstummel

Neu ist auch die EU-Vorschrift, dass Firmen in Zukunft an den Kosten für die Reinigung - zum Beispiel in Parks oder an Stränden - beteiligt werden sollen. Das trifft zum Beispiel die Tabakindustrie. Viele Raucher werfen ihre Zigarettenstummel einfach auf den Boden. Dabei bestehen diese gebrauchten Zigarettenfilter aus Kunststoff und sind hochgiftig. Forscher haben herausgefunden, dass ein Zigarettenstummel ungefähr 40 Liter Grundwasser verseucht. Schon ein einziger Zigarettenstummel in einem Liter Wasser kann dazu führen, dass die Hälfte der darin schwimmenden Fische stirbt.


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