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Modetrend Fast Fashion "Schnelle Mode" - weder fair noch nachhaltig

Der Modemarkt ist heute ein großer Industriezweig. Viele Modeketten haben überall auf der Welt ihre Läden und verkaufen dort Hosen, Röcke, T-Shirts und Pullis, die in großer Menge, billig und schnell hergestellt werden. "Fast Fashion" heißt dieser Trend. Leider ist diese "Schnelle Mode" weder fair noch nachhaltig.

Von: Veronika Baum

Stand: 07.02.2022

Kleiderbügel in einem Geschäft. | Bild: BR/Johanna Schlüter

Unsere Kleidung wird heute nicht mehr in Handarbeit von einer Schneiderin genäht, sondern in großen Mengen industriell in Kleiderfabriken hergestellt.

Was bedeutet industriell?

Früher haben die Menschen Dinge, die sie brauchten, in kleinen Mengen selbst hergestellt. Vor ungefähr zweihundert Jahren änderte sich das: Mit der Erfindung der Dampfmaschine konnte man alle möglichen Arten von Maschinen antreiben. Auch stellte nicht mehr eine Person allein einen Gegenstand her, sondern die Arbeit wurde in einzelne Arbeitsschritte aufgeteilt und jeder einzelne von speziell dafür angelernten Arbeitern verrichtet. So ließen sich in Fabriken viel größere Stückzahlen produzieren – zu viel günstigeren Preisen.

Die Massenproduktion von Kleidung hat sich zuletzt stark gewandelt. Als deine Eltern klein waren, gab es nur zweimal im Jahr neue Kleider: eine Sommer- und eine Winterkollektion. Heute bringen große Modeketten bis zu 24 verschiedene Kollektionen pro Jahr heraus. Alle zwei bis drei Wochen hängen neue Klamotten in den Läden. Ziel der Modeketten ist, dass wir ständig neue Sachen kaufen. Durchschnittlich kauft jeder 60 Kleidungsstücke im Jahr. Also auch alle Erwachsenen, die nicht mehr so schnell aus ihren Sachen herauswachsen. "Fast Fashion" heißt dieser Trend.

Was genau ist "Fast Fashion"?

Warum ist Fast Fashion schlecht für die Umwelt? radioMikro-Reporterin Veronika Baum findet es gemeinsam mit Martha heraus. Sie ist 12 Jahre alt und das Thema Mode spielt in ihrem Leben eine immer größere Rolle.

Für "Fast Fashion" wird möglichst schnell, möglichst viel und möglichst billig produziert. Wenn du einmal deine T-Shirts und Pullis umdrehst und in den kleinen Etiketten nachsiehst, wo sie genäht worden sind, liest du wahrscheinlich sehr häufig "Made in Bangladesh" oder "Made in China". Ein Großteil unserer Kleidung wird in Asien hergestellt. Die Menschen, die dort in den Kleiderfabriken arbeiten, bekommen wenig Geld und haben lange Arbeitszeiten ohne Pausen. Das Problem mit der "Schnellen Mode" geht aber noch weiter: Was nicht verkauft wird, landet einfach auf dem Müll. Das ist aus mehreren Gründen schlecht für die Umwelt: Baumwollpflanzen brauchen zum Wachsen viel Wasser und für das Spinnen von Kunstfasern - wie das beliebte Polyester - werden große Mengen an Energie und Chemikalien benötigt.

Auch für den Transport der Kleidung rund um die Welt wird sehr viel Kohlendioxid (CO2) verbraucht. Das Gas ist der schädliche "Treibstoff" für den Klimawandel.

Was du gegen "Fast Fashion" tun kannst

Statt ständig neuen Trends zu folgen, sollte es beim Thema "Mode" eigentlich nur einen Trend geben: Weniger ist mehr. Wenn du etwas gegen "Fast Fashion" und für die Umwelt tun möchtest, dann:

- Kaufe nur Kleidungsstücke, die du wirklich brauchst!
- Kaufe Kleidung in guter Qualität, die lange hält!
- Pflege deine Kleidungsstücke gut!
- Kaufe Sachen, die sich gut kombinieren lassen und zeitlos sind!
- Repariere Kleidungsstücke, nähe sie um und mach etwas Neues aus deiner alten Mode!

Mach mit beim Kleidertausch

Wie wäre es mal mit einer Kleidertauschparty? Vielleicht gefallen deiner Freundin oder deinem Freund ja deine abgelegten Sachen. Sorgt für Abwechslung im Kleiderschrank, kostet nix - und ist gut für die Umwelt. Jule und Clara haben es ausprobiert.


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