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WER WIR SIND Ein Gespräch aus der Israelitischen Kultusgemeinde München über jüdisches Leben in Deutschland.

Im Restaurant Einstein trifft sich Moderator Andreas Bönte mit Ellen Presser, Kulturreferentin der IKG München, mit Aaron Buck, Leiter der Kommunikation, und mit Yehoshua Chmiel, ehemaliger Vizepräsident der IKG München.

Stand: 26.11.2015

Von links nach rechts: Yehoshua Chmiel, Ellen Presser, Aaron Buck | Bild: BR

Was macht jüdisches Leben in Deutschland aus?

Drei Gäste, mit ganz unterschiedlichen Geschichten und Prägungen, erzählen in einem sehr offenen und persönlichen Gespräch von ihrem Jüdischsein. Aaron Buck beschreibt die jüdische Identität als ein Zusammenspiel von Ankunft und Aufbruch: „In der Gegenwart anzukommen und in die Zukunft zu blicken, ist eines der wesentlichen Lebensstrategien und auch Identifikationsmerkmale der deutschen Juden.“

Doch auch die Spuren der Vergangenheit ziehen sich bis in die Gegenwart. Sie hinterlässt Spuren bei den Eltern, die ein Leben lang zwei gepackte Überseekoffer im Flur bereitstehen hatten, um jederzeit die Flucht ergreifen zu können, wenn es wieder nötig wäre. Und auch Spuren bei den Kindern, deren Leben von der Sorge der Mutter geprägt war, sich besser nicht in der Öffentlichkeit als Jude erkennbar zu zeigen. Die Gegenwartsgeschichte von Juden in Deutschland ist aber auch geprägt von dem Wunsch einer zunehmenden Sichtbarwerdung in der Gesellschaft und im Stadtbild. „Das Thema Geschichte war bei uns Tag und Nacht präsent. Während meine Eltern nie angekommen sind, bin ich in München wirklich zu Hause.“ So betont Ellen Presser ihre tiefe Verbundenheit zu ihrer Heimatstadt München.

Gäste: Ellen Presser, Aaron Buck, Yehoshua Chmiel
Moderation: Andreas Bönte


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