28.-29.5. Pfingsten Der Geburtstag der Kirche

50 Tage nach Ostern feiern Christen weltweit Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes. Es ist nach Weihnachten und Ostern das dritte Hauptfest im christlichen Kirchenjahr und gilt als Geburtstag der Kirche.

Stand: 30.12.2022

Ein Fenster mit der Heilig-Geist-Darstellung  im Petersdom in rot | Bild: picture-alliance/dpa

Der Name Pfingsten wird vom griechischen Wort "pentecoste" abgeleitet, das die Zahl 50 bezeichnet. An und um Pfingsten lassen sich in den rund 4.000 katholischen Gemeinden Bayerns Jugendliche firmen. Nach katholischem Glauben wird auf die etwa 75.000 Jugendlichen der Heilige Geist herabgerufen, damit sie im Glauben bestärkt werden.

Die symbolische Zahl 50

Nach biblischer Überlieferung wurden auch die Apostel am 50. Tag nach der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus mit dem Heiligen Geist erfüllt, der sie ermutigte und befähigte, die Frohe Botschaft zu verkünden - sogar in fremden Sprachen. An Pfingsten feiern Christen also den Beginn der Glaubensverkündung durch die Apostel, sozusagen den Geburtstag der Kirche.

Deckengemälde

Auch in anderen Weltreligionen spielen 50. Tage eine große Rolle: Juden feiern am fünfzigsten Tag nach ihrem Befreiungsfest "Pésach" ihr Gesetzgebungsfest "Schawu’óth". Das Befreiungsfest "Pésach" erinnert an den Auszug aus Ägypten, an die Befreiung aus der Sklaverei. Beim Gesetzgebungsfest "Schawu’óth" denken Juden daran, wie Moses während der Wüstenwanderung der Kinder Israel nach ihrem Auszug aus Ägypten am Berg Sinai die beiden Tafeln mit den "Zehn Geboten" bekommen hat.

Bayerische Bräuche

Kötztinger Pfingstritt

Das christliche Pfingstfest ist historisch gesehen auch ein Frühlingsfest, das mit Bräuchen des Wachstums, des Blühens und des Wiedererwachens der Natur verknüpft ist, etwa der fast 600 Jahre alte Pfingstritt im niederbayerischen Bad Kötzting, eine der größten berittenen Männerwallfahrten. Überregional bekannt ist auch die Wallfahrt von Holzkirchen bei Passau zum Bogenberg, bei der die Gläubigen einen 13 Meter hohen, mit Wachs umwickelten Fichtenstamm wie eine Kerze vor sich hertragen. Viele dieser Pfingstbräuche gehen noch auf vorchristliche Fruchtbarkeitsriten zurück, so auch das traditionelle Brunnenschmücken mit Birkenzweigen in Franken.