15.-24.10. Navaratri und Dussehra Göttliche Mutter, Tag des Triumphs

Navaratri (die neun Nächte) steht für den Sieg des Guten über das Böse. So wie Lord Rama mit Hilfe der göttlichen Mutter den Dämonenkönig Ravana besiegt, so kann auch der Mensch den inneren Kampf gegen seine negativen Eigenschaften gewinnen. Am zehnten Tag (Dussehra) ist der Sieg vollbracht.

Von: Tanja Zieger

Stand: 30.12.2022

Vorbereitungen zum Dussehra Festival in Mumbai | Bild: picture-alliance/dpa

Navaratri ist eines der größten und wichtigsten Feste für gläubige Hindus. Es ist Durga, der göttlichen Mutter gewidmet. In keiner anderen Religion wird Gott als Mutter so verehrt wie im Hinduismus. Neun Tage lang werden Durga und zwei weitere Manifestationen der weiblichen, kosmischen Kraft, auch Shakti genannt, angebetet: Lakshmi und Saraswati.

Durga, Lakshmi und Saraswati

Gläubige tragen eine Statue der Göttin Durga

Um negative menschliche Eigenschaften wie Ärger, Missgunst oder Eifersucht zu bekämpfen, braucht es mehr als nur eine Fähigkeit. Es braucht Kraft und Durchhaltevermögen (Durga), innere Harmonie (Lakshmi) und das Wissen darum (Saraswati). An Nawaratri versuchen sich die Gläubigen ganz auf diese positiven Fähigkeiten zu konzentrieren und sie in sich wachsen zu lassen.

Feierlichkeiten

An Navaratri kommen traditionell alle Familienmitglieder nach Hause zu ihren Müttern. Es wird auch erzählt, dass Durga von Gott Shiva selbst die Erlaubnis bekommen hat, für diese neun Tage ihre Mutter zu besuchen. Familien und Dorfeinwohner treffen sich an Navaratri zum gemeinsamen Essen, Tanzen und Feiern. Frauen kaufen sich neue Kleider, Schmuck und Küchengeräte. In den Tempeln werden Pujas zu Ehren der weiblichen Gottheiten abgehalten. Figuren der göttlichen Mutter werden neun Tage lang verehrt und am zehnten Tag dem Wasser übergeben.

Pujas: Verehrungszeremonien

Farben für eine Durga-Statue

Eine Puja ist eine rituelle Verehrungszeremonie. In der Regel wird die Statue einer Gottheit gewaschen und neu eingekleidet. Neben besonderen Mantren werden Blumen, Reis und Früchte geopfert. Anschließend werden 108, manchmal auch 1008 Namen der jeweiligen Gottheit wiederholt. Solche Zeremonien dauern oft mehrere Stunden.

Der Tag der Befreiung

Am zehnten Tag, Dussehra, oder auch Dasera genannt, wird der Sieg Ramas über den Dämonenkönig Ravana gefeiert. Für Gläubige ist es ein guter Tag, um Neues zu beginnen oder sein Leben zum Positiven zu verändern.