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GRIPS Deutsch 4 Was du über Körpersprache wissen solltest

Gähnen, schleppender Gang, hängende Schultern, Stirnrunzeln - der Körper spricht. Gestik, Mimik und Haltung drücken vieles aus, oft auch das Gegenteil von dem, was wir sagen wollen. Hier erfährst du, auf was du achten solltest.

Stand: 02.08.2011 | Archiv

Illustration GRIPS Deutschlehrerin- Lektion 04 | BR | Bild: BR

Ob du willst oder nicht – dein Körper spricht immer! Körpersprache bedeutet, dass du zum Beispiel über deinen Gesichtsausdruck, die Art und Weise wie du stehst und gehst, wie nah du bei jemandem stehst oder wie du deine Hände hältst, anderen Menschen etwas mitteilst. Dein Gegenüber merkt, ob du interessiert bist, ob du sie oder ihn magst oder nicht. Der wichtige sogenannte erste Eindruck entsteht durch Körpersprache.

Stimme ist Stimmung

Auch der Klang deiner Stimme verrät viel von dem, was du mit Worten nicht sagst. Ob du nervös oder selbstsicher bist, das kann man ohne auf Worte zu achten, hören. Wie gut du mit deiner Stimme umgehst, kann entscheidend dafür sein, ob du andere von deiner Meinung überzeugen kannst oder ob dir andere Menschen schnell vertrauen.

Checkliste: Stimme

Du sprichst, damit du verstanden wirst
Deshalb achte darauf, dass ...

  • du nicht zu schnell sprichst, (sonst versteht dich keiner).
  • du nicht langsam sprichst, (sonst schlafen deine Zuhörer ein).
  • du deutlich sprichst, (dann weiß jeder, was du möchtest).
  • du dein Gegnüber anschaust, (dann kommt das an, was du sagen möchtest).

Körpersprache verstehen

Nicht nur dein Körper spricht, auch der anderer Menschen. Wahrscheinlich weißt du sogar schon eine Menge darüber, denn schon bevor Babys Worte sprechen, verständigen sie sich durch Körpersprache. Körpersprache drückt aus, was schwer in Worte zu fassen ist: nämlich was jemand denkt und fühlt. Manchmal sagt der Körper auch etwas anderes als der Mund, das solltest du vermeiden!

Checkliste: Körper

Ein wichtiges Stimmungsbarometer
Woran kannst du die Stimmung eines Menschen erkennen?

  • An der Körperspannung (energisch, lasch).
  • An der Kopfhaltung (aufrecht, gerade, hängend, zugewandt, abgewandt).
  • An der Handhaltung (Hände auf dem Rücken = es gibt ein Geheimnis oder eine Überraschung?).
  • Am Gesichtsausdruck (freundlich, ärgerlich, traurig, müde, abweisend …).
  • An den Gesichtszügen (nach oben = lächeln, freundlich, nach unten = ernst oder betrübt, traurig).
  • Am Blick (offener Blick in unsere Richtung, gesenkter Blick zum Boden).

Du willst gut ankommen – dann aufgepasst!

Je nachdem, was dein Ziel ist, musst du deine Körpersprache anpassen: Möchtest du einen guten ersten Eindruck bei einer Prüfung machen oder geht es darum, höflich und bestimmt deine Meinung gegenüber einem Kollegen durchzusetzen?

Körperhaltung

Intention

Tipp 1
Fühlst du dich ungerecht behandelt und möchtest dies in einem Gespräch klären? Bist du zufrieden und möchtest das ausdrücken? Oder willst du dir einfach nur anhören, was man dir vorzuschlagen hat? Überlege stets vorher, was du erreichen möchtest!

Gesicht und Haare

Tipp 2

  • Gepflegt, gut rasiert oder dezent geschminkt, nicht zu auffällige Frisur.
  • Freundlicher, entschlossener Gesichtsausdruck.
  • In Konfliktsituationen noch Chef im eigenen Körper sein. Überlege, ob es jetzt hilfreich ist, verärgert oder gar wütend zu schauen. Oder ist es hilfreicher, wenn du weiterhin ruhig und freundlich bleibst, auch wenn es schwerfällt?

Körper

Tipp 3

  • Aufrechte, offene aber lockere Haltung.
  • Zügiger, elastischer Gang.
  • Kontrolle über Beine und Arme behalten, die sich verschränken oder zappeln "wollen".
  • Passende, ordentliche Kleidung.

Hände und Arme

Tipp 4

  • Gepflegt und sauber, kein zu auffälliges Styling.
  • Im Stehen die Arme locker, aber nicht schlaff hängen lassen.
  • Im Sitzen locker auf den Tisch oder die Beine legen.
  • Hände möglichst ruhig halten, Trommeln auf dem Tisch, Kneten der Hände, Spielen mit den Fingern verraten Ungeduld oder Unsicherheit.

Warum sind mündliche Prüfungen oft schwierig?

Wegen der Angst! Der Angst davor plötzlich nichts mehr zu wissen, die Frage falsch zu verstehen oder einfach davor allein dazusitzen und ein Loch in den Bauch gefragt zu bekommen. Dass du Angst hast, ist völlig normal. Jeder hat die in einer solchen Situation. Die Kunst ist, sie sich nicht anmerken zu lassen und sie soweit in den Griff zu bekommen, dass du dich auf die Fragen konzentrieren kannst.

Was passiert, wenn man sich das erste Mal sieht?

Egal, ob Bewerbungsgespräch, mündliche Prüfung oder eine Anfrage für ein Praktikum - wenn du zum ersten Mal auf einen Menschen triffst, ist der erste Moment ganz entscheidend dafür, wie du wahrgenommen wirst. Der erste Eindruck beeindruckt. Der erste Eindruck prägt oft das Bild, das man von einem Menschen hat. Du kannst diesen Moment für dich nutzen, wenn du dich gut darauf vorbereitest.

Der erste Eindruck

Hier ein paar Tipps:

  • Aufrechte, aber lockere Körperhaltung beim Betreten des Raumes.
  • Blickkontakt, freundlicher Gesichtsausdruck.
  • Angenehmer Händedruck bei Begrüßung und Verabschiedung.
  • Während des Gesprächs Blickkontakt halten, Interesse zeigen.
  • Arme, Beine und Hände unter Kontrolle halten.
  • Deutlich und laut genug sprechen.

Körpersprache im Beruf

Besonders an Tagen, an denen du dich nicht gut fühlst, kannst du mit einigen kleinen Tricks dafür sorgen, dass der Tag doch noch gut wird. Schließlich möchtest du weder Kollegen, den Chef noch die Kunden verärgern. Und kommst du ihnen freundlich entgegen und sie fühlen sich wohl in deiner Umgebung, kommen sie auch gern wieder zu dir.

Checkliste: Positive Wirkung

Mit Körpersprache kannst du ...

  • ... mit schlechten Tagen besser umgehen.
  • ... erfolgreicher sein, wenn du deinen Kunden ein gutes Gefühl geben kannst.
  • ... merken, wenn andere schlecht drauf sind. Wenn du es schaffst, dein Wissen umzusetzen und freundlich zu bleiben, gibt es vielleicht schon einen Streit weniger.
  • ... dir das Leben leichter machen! Wenn du auf andere positiv wirkst, kommt auch viel Positives zurück.

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