Franken - Wir über uns


11

Oberfranken im BR Zehn Jahre Korri-Büro Bayreuth

Vor zehn Jahren hat der Bayerische Rundfunk in Bayreuth ein Korrespondentenbüro eingerichtet. Wurden die Beiträge anfangs noch per Zug ins Studio Franken gebracht, ist das Korri-Büro heute per "heißem Draht" an Nürnberg und München angebunden.

Stand: 06.11.2013

Bayreuth-Korrespondenten Markus Feulner und Anne Axmann | Bild: BR-Studio Franken

Vor zehn Jahren hat der Bayerische Rundfunk in Bayreuth ein Korrespondentenbüro eingerichtet: Im Herbst 2003 wurde Thomas Viewegh der erste BR-Korrespondent in Bayreuth und damit Auge und das Ohr des Bayerischen Rundfunks in der Bezirkshauptstadt. Endlich war damit auch Bayreuth besetzt. Unter den BR-Intendanten Albert Scharf und Thomas Gruber wurde ein dichtes Netz an Reporterinnen und Reportern in Bayern aufgebaut. Zuvor wurden schon Büros in Hof und Bamberg als erste journalistische Einmann-Vertretungen eröffnet.

Thomas Viewegh

Thomas Viewegh, seit 1995 vorwiegend in Oberfranken tätiger Fernsehreporter, wurde erster Korrespondent unter der herrschaftlich anmutenden Adresse "Markgrafenallee 44" in Bayreuth. Der studierte Landeshistoriker hat familiäre Wurzeln in Böhmen und ist zweisprachig aufgewachsen.
Insofern war er der richtige Mann zur richtigen Zeit in Ost-Oberfranken: Er begleitete den sukzessiven Abbau der Grenzen an der Linie des ehemaligen Eisernen Vorhangs sowie schließlich den Betritt Tschechiens zur Europäischen Union mit zahlreichen Berichten und Reportagen aus dem fränkisch-tschechischen Grenzgebiet. Zudem hatte er ein Faible für das Werk Richard Wagners. Das aktuelle Fernsehgeschäft wurde damals mit der in Bayreuth ansässigen Fernsehproduktionsfirma TMT abgewickelt. Gedreht und geschnitten wurde anfangs noch mit analoger Technik.

"Und wenn der Bericht dann fertig war, musste er noch mit dem Auto zum Bahnhof gebracht werden. Dort übergab ich die Kassette dem Schaffner und der nahm sie dann zu treuen Händen mit nach Nürnberg. Bei jeder Zug-Verspätung habe ich Blut und Wasser geschwitzt."

Erster BR-Korrespondent in Bayreuth, Thomas Viewegh

Annerose Zuber

Zusätzlich wurde 2003 am Wölbattendorfer Weg in Hof das Büro von Korrespondentin Annerose Zuber eingerichtet, die, ursprünglich aus dem Studio Würzburg stammend, seitdem aus der Stadt und dem Landkreis Hof und dem Bayerischen Vogtland berichtet. Und schon im Herbst desselben Jahres zeigte sich, wie notwendig dieser verstärkte Fokus auf die Region war. Denn am 30. September 2003 begann der aufsehenerregende Peggy-Prozess: Das Verschwinden des neunjährigen Mädchens und das Urteil wegen Mordes an dem geistig behinderten Nachbarn Ulvi K. beschäftigt die Region seitdem.

Ende 2007 wechselte Thomas Viewegh aus dem Korrespondentenbüro in Bayreuth ins Studio Franken nach Nürnberg. Sein Nachfolger fand sich in der benachbarten nördlichen Oberpfalz: Andreas Holz aus Weiden. Wenn der studierte Jurist sich heute an seine Zeit im Korrespondentenbüro Bayreuth erinnert, hat er eine Vielzahl von bunten Eindrücken im Kopf.

"Ich sehe zum Beispiel reich geschmückte Osterbrunnen in der fränkischen Schweiz vor mir, traditionelle Krippenausstellungen in Marktredwitz, Porzellanvielfalt in Selb, frisch präparierte Skipisten am Ochsenkopf, das Biermuseum in Kulmbach und natürlich ganz viel Wagner - ob in langen Pressekonferenzen oder beim Blick hinter die Kulissen im Festspielhaus."

Andreas Holz, Bayreuther Korrespondent von 2007 bis 2009

Schnittplatz für den Hörfunk

Außerdem war Holz' Zeit in Bayreuth von Umzugskartons und Aufbruchsstimmung geprägt: "Ich durfte als Korrespondent den Umzug vom bisherigen Büro in die neuen Räume in der Fußgängerzone miterleben und dort den allerersten Beitrag sprechen und schneiden." Der BR sollte durch sein Büro in unmittelbarer Nachbarschaft der Bayreuther Stadtkirche noch sichtbarer im Stadtbild sein.

Christian Riedl

2009 wurde der Niederbayer Christian Riedl Korrespondent im Büro Bayreuth. Die Stelle war sein "Einstieg" beim BR, nachdem er zuvor in Passau tätig war. Doch landsmannschaftliche Berührungsängste gab es nie wirklich, sagt Riedl: "Ich habe in Oberfranken viele interessante Menschen kennen gelernt und nie ein langweiliges Gespräch geführt. Und: ich hab es erst nicht glauben wollen, aber die Brodwerschd schmecken nirgends besser!"

"Das wahrscheinlich meistbeachtete Thema während meiner Zeit als BR-Korrespondent in Bayreuth war sicher die Plagiatsaffäre um den damaligen Minister Karl-Theodor zu Guttenberg, über die ich oft berichten durfte und manchmal auch musste. Als Erfolgsgeschichte würde ich den 'Kampf um Rosenthal' bezeichnen. Besonders schön war der Termin, als drei Jahre nach der Insolvenz die neuen Eigentümer des Traditionsunternehmens, die Familie Coppo, den letzten Scheck überreicht haben."

Christian Riedl Korrespondent im Büro Bayreuth 2009 bis 2012

Das Korrespondentenbüro Bayreuth in der Maximilianstraße

Das zentral gelegene Korrespondentenbüro wurde noch vor dem Wechsel von Christian Riedl ins Berichtsgebiet Traunstein im Juli 2012 weiter crossmedial ausgebaut: Im Februar 2012 ist zusätzlich Fernsehreporter Markus Feulner in Bayreuth in der Maximilianstraße eingezogen.

Der gebürtiger Bayreuther ist seit 1998 beim Bayerischen Rundfunk tätig und hat Oberfranken auch in seiner Zeit als Reporter im Nürnberger Studio Franken nie aus den Augen verloren. Durch ihn ist die Anzahl der Fernsehberichte aus dem Nordosten Oberfrankens noch einmal deutlich gestiegen. Allein 2012 entstanden beispielsweise fast 400 lange und kurze Fernsehberichte im Bayreuther Korrespondentenbüro. Ob Guttenberg-Plagiatsaffäre, Hochwasser, Festspiele - sie laufen nicht nur im Bayerischen Fernsehen, sondern auch im bundesweiten Programm der ARD, der "Tagesschau" und den "Tagesthemen".

"Oberfranken ist ein spannendes Gebiet. Täglich unterwegs zwischen Ludwigstadt und Lindenhardt, Selb und Seßlach berichten wir über  Wagner und Windkraft, Mollath und Peggy, Hochwasser und Hofer Filmtage und vor allem über die Menschen, die hier Leben: ihre Nöte, ihre Kämpfe, ihre Erfolge. Oberfranken verändert sich, mal schneller, mal langsamer und manchmal tritt es auf der Stelle. Das schafft Vielfalt - langweilig ist das überhaupt nicht!"

Markus Feulner, BR-Fernsehkorrespondent in Bayreuth

Cutter Andreas Hübner (links) mit den aktuellen Bayreuth-Korrespondenten Anne Axmann und Markus Feulner

Seit 2012 heißt die Hörfunkkorrespondentin in Bayreuth Anne Axmann. Am Fuße von Luisenburg und Kösseine  in Wunsiedel im Fichtelgebirge aufgewachsen, kennt sie die Mentalität und das Lebensgefühl in Oberfranken ganz genau. Ob bei der Suche nach den sterblichen Überresten von Peggy Knobloch im Frühjahr 2013 oder der Freilassung Gustl Mollaths im August, die preisgekrönte Rundfunkjournalistin ist für den BR und die ARD Programme immer live dabei.

"Für mich ist das der spannendste und tollste Job überhaupt, jeden Morgen weiß man nicht genau wie und wo der Tag endet. Ich liebe es gerade die kleinen Alltagsgeschichten und Kuriositäten aus meiner Heimat ins Radio zu bringen. Wenn ich zu Terminen und Interviews durch die Fränkische Schweiz oder das Fichtelgebirge unterwegs bin, fühle ich mich angesichts der Schönheit der Natur –gerade jetzt im goldenen Herbst-  regelrecht privilegiert hier arbeiten zu dürfen."

Anne Axmann, BR-Korrespondentin in Bayreuth

Sowohl Fernseh- als auch Hörfunkberichte werden inzwischen per File-Transfer ins Münchner Funkhaus oder nach Nürnberg übertragen. Darüber hinaus ist auch ein direkter Austausch der Dateien zwischen den Nachbearbeitungssystemen möglich, egal ob Video, Audio, Fotos oder Text-Dokumente. Damit bedient das Korrespondentenbüro Bayreuth auch BR.de, das Internetportal des Bayerischen Rundfunks. Und selbstverständlich senden die Bayreuther Korrespondenten auch live. Sie "schalten" sich aus ihrem Studio in die Sendungen oder berichten mit dem Übertragungswagen direkt von vor Ort.

Korrespondentenbüro Bayreuth

für den Bereich Bayreuth, Kulmbach, Wunsiedel

Maximilianstraße 4
95444 Bayreuth

Tel.: 0921 / 15 01 518
Fax: 0921 / 15 01 619

E-Mail: br.bayreuth@br.de


11