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Grußwort des Papstes Bamberger Dom ist "machtvolles Sinnbild"

Mit einem Festgottesdienst ist am Sonntagvormittag die Weihe des Bamberger Doms vor 1.000 Jahren gefeiert worden. Neben zahlreichen kirchlichen Würdenträgern - darunter 21 Bischöfe - nahmen auch Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Innenminister Joachim Herrmann an der Messe teil. Papst Benedikt XVI. gratulierte schriftlich.

Stand: 06.05.2012 | Archiv

Zu Beginn des Gottesdienstes wurde im vollbesetzten Dom ein Grußwort von Papst Benedikt XVI. verlesen - übermittelt durch Kardinal Walter Brandmüller, der aus dem Vatikan angereist war. Das Jubiläum, schrieb der Papst, solle die Menschen dazu ermutigen, den Glauben neu zu entdecken und zu vertiefen. Die Mauern des Domes hätten den Stürmen eines Jahrtausends standgehalten, "an ihnen haben sich auch die Wogen der gott- und menschenfeindlichen Ideologien des vergangenen Jahrhunderts gebrochen", so Benedikt. Und weiter: "Das Wissen um dieses Haus (...) mag euch in der Gewissheit bestärken, dass der Herr auch in den kommenden Zeiten - wie schwer sie vielleicht auch werden - seine Kirche nicht verlässt." Aus Anlass der 1.000-Jahr-Feier erteilte der Papst den Gläubigen in Franken seinen apostolischen Segen.

"In der Kirche, deren machtvolles Sinnbild der tausendjährige Dom ist, werden auch die kommenden Generationen gläubiger Katholiken Heimat des Herzens und Geborgenheit finden."

Papst Benedikt XVI. in seinen Grußwort zum Domjubiläum

Unter den Blicken der Gläubigen zogen die kirchlichen Würdenträger in den Dom ein.

Bambergs Erzbischof Ludwig Schick erklärte in seiner Festpredigt, der Erhalt des Kaiserdoms sei Aufgabe und Verpflichtung. Der Dom, so Schick, sei aber mehr als nur ein Gebäude, sondern eine "Kirche aus lebendigen Steinen". Der Dom solle "Gläubige und Ungläubige, Christen und Nichtchristen, Pilger und Touristen auf Gott hinweisen und die Herzen der Menschen den Himmel entgegenziehen".

Erzbischof Schick: "Kirche des Friedens"

Das Jubliäum

Am 6. Mai des Jahres 1012 wurde der Bamberger Dom in Anwesenheit von König Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde geweiht.

Der Erzbischof unterstrich das Nein der katholischen Kirche zu Abtreibung und Sterbehilfe. Die Botschaft des christlichen Glaubes sei Ehrfurcht vor dem Leben. Deshalb lehne die Kirche auch "Terror, Kriege, linke und rechte, extremistische oder häusliche Gewalt" strikt ab. Zugleich betonte Schick in seiner Predigt: "Wir wollen eine Kirche des Friedens sein."

Weltweit bedeutender Sakralbau

So viele Bischöfe und Kardinäle hatte der Dom schon lange nicht mehr gesehen.

Der Dom beherbergt das einzige Papstgrab nördlich der Alpen und ist die Grablege der Bistumsgründer Kaiser Heinrich und seiner Ehefrau Kunigunde. Auch der berühmte Bamberger Reiter lockt jedes Jahr viele Besucher in die Kirche, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Bis heute ist nicht geklärt, wen die relativ kleine steinerne Reiterstatue aus dem 13. Jahrhundert darstellen soll.

Im Zuge des Domjubiläums sind im Jahresverlauf noch mehrere Festtermine geplant. Bis Ende Oktober läuft eine aufwendig gestaltete Ausstellung zur 1.000-jährigen Geschichte des Kaiserdoms im Diözesanmuseum.


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