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Challenge Roth 2011 Doppelter Weltrekord für Roth

"Jetzt ist der Weltrekord wieder da, wo er hingehört - in Roth," schallt es durch das Zielstadion des Challenge Roth. Dafür verantwortlich: Andreas Raelert. Er kam, sah und siegte. Bei 7:41:33 Stunden überschritt er die Ziellinie. Bei den Frauen gewann die Britin Chrissie Wellington wieder den Weltrekord. Überschattet wurde der Tritathlon von einem tragischen Todesfall.

Stand: 11.07.2011

Der gebürtige Rostocker Andreas Raelert kam, sah, siegte und holte sich den Weltrekord. Von Anfang an dominierte er das Feld beim Challenge Roth 2011. Bereits beim Schwimmen in der Spitzengruppe, arbeitete er sich schnell an die Spitze vor - (fast) ein Start-Ziel-Sieg.

"Ich bin sprachlos", sagte der Rostocker nach dem Rennen. "Ohne das tolle Publikum hätte ich das nicht geschafft", erklärte er weiter. Die letzten zehn Kilometer seien unheimlich hart für ihn gewesen. Aber der Zieleinlauf hat Raelert für vieles entschädigt. Die gesamte Arena: ein Hexenkessel. "Das war der schönste Zieleinlauf meiner Karriere", strahlte der Sieger des Challenge Roth.

Totale Erschöpfung

Ausgepowert: Triathlet Sebastian Kienle.

Raelerts schärfster Konkurrent Sebastian "Sebi" Kienle blieb dem Ersten dicht auf den Fersen. Beim Radfahren sah zunächst alles danach aus, dass er Raelert vielleicht noch einhohlen könnte. Spätestens beim Wechsel vom Rad zum Laufen war aber klar: Raelert ist nicht einzuholen. Mit einer Zeit von 7:57:06 Stunden kam Kienle als Zweiter ins Ziel. Erschöpft von den Strapazen fiel er Andi Raelert in die Arme. Interviews konnte der junge Triathlet allerdings nicht mehr geben. Nach 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometern Radfahren und 42 Kilometern Laufen war sein Körper komplett ausgelaugt.

Wellington schafft den Hattrick

Geschafft: Chrissie Wellington holt sich den Hattrick.

Dass Chrissie Wellington gewinnen würde, hatte jeder schon vor dem Start auf der Rechung. Dass sie allerdings noch mal ihre eigene Weltbestzeit um eine Minute unterbieten konnte, überraschte dann doch alle. Nach 8:18:13 Stunden kam sie ins Ziel. Sie konnte es selbst kaum fassen. Für den Marathon brauchte sie nur 2:44:35 Stunden – lediglich rund vier Minuten langsamer als Andreas Raelert. Im Gesamtklassement landete sie auf Rang fünf. Damit ist die Britin die beste Triathletin der Welt - und dreimalige Siegerin von Roth. "Chrissie kann nur von einer geschlagen werden, von Chrissie", erklärte ihre Konkurrentin Belinda Granger im Vorfeld des Triathlons.

Überraschungs-Zweite

Für eine Überraschung sorgte die Deutsche Julia Wagner. Sie lag lange gleich auf mit der Australierin Rebekah Keat. Die beiden schenkten sich nichts beim Kampf um Platz zwei. Am Ende hatte die junge Julia Wagner die Nase vorn. Sie zog davon und wurde mit 8:56:23 Zweite - und das bei ihrem Langdistanz-Debüt. Rebekah Keat kam rund drei Minuten später ins Ziel.

Rekordverdächtige Besucherzahlen

Stimmungsnest: Solarer Berg.

Die Besucherzahlen des Challenge Roth 2011 sind ebenfalls rekordverdächtig. Über 180.000 Zuschauer kamen zu dem Event, schätzen die Veranstalter. Und sie sorgten für jede Menge Stimmung auf der Strecke. Am Solarer Berg brüllten und klatschten sie die Athleten die Steigung hinauf. Vor allem Sebastian Kienle und Chrissie Wellington hatten es den Triathlon-Fans angetan. Für "Sebi" Kienle war sogar ein eigener Fan-Club angereist.

Todesfall überschattet Challenge

Allerdings gibt es beim Challenge Roth 2011 auch Schattenseiten. Der Triathlon wird vom Todesfall eines Sportlers überschattet. Ein 36 Jahre alte Mann aus dem Landkreis Forchheim ging als Staffelschwimmer an den Start. Kurz nach dem Startschuss bemerkte die Wasserwacht, dass der Mann nicht mehr richtig schwimmen konnte und bewusstlos wurde. Der 36-Jährige konnte nicht mehr wiederbelebt werden. Die Todesursache ist noch unklar. "Freud und Leid liegen sehr nah beieinander", sagte Felix Walchshöfer auf der Pressekonferenz nach dem Challenge.


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