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Das Bistum Würzburg hat einen neuen Seligen

Stand: 18.08.2011 | Archiv

Am 15. Mai 2011 wurde der Märtyrerpriester Georg Häfner im Würzburger Dom selig gesprochen. | Bild: picture-alliance/dpa

Häfner war ein überzeugter Christ und Gegner der nationalsozialistischen Ideologie. Während der Nazizeit machte er sich für den Glauben stark und ließ sich nicht beirren. Seine Unangepasstheit führte zur Verfolgung durch das Regime. Für das Bistum Würzburg ist Georg Häfner eine Leitfigur. Als Motto für die Seligsprechung hat die Diözese die Schlagwörter "einfach, gläubig, konsequent" gewählt. Nach Ansicht des Würzburger Kirchenhistorikers Klaus Wittstadt besteht das Vorbildhafte Georg Häfners vor allem darin, dass er den Glauben an die Erlösung verkörpert.

Orientierungshilfe

Märtyrerpriester Georg Häfner aus Würzburg

"Wir sprechen einen Mann aus dem Gottesvolk selig, der einfach, gläubig und konsequent gelebt hat. Georg Häfner steht für viele Menschen, die in der NS-Zeit für den Glauben einstanden und litten", erklärte Weihbischof Ulrich Boom. "Er ist für uns alle ein Vorbild, weil er gezeigt hat, dass es auch unter widrigen Umständen möglich ist, zu sich selbst und zur eigenen Lebensführung zu stehen. Im Konzentrationslager Dachau hat er seinen Glauben bezeugt und ist sehr versöhnlich und für andere aufopfernd seinen Weg gegangen", sagte der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann über Georg Häfner.

Der lange Weg zur Seligsprechung

Matthias Reichert (re.) zeigt die eigens für die Seligsprechung von Pfarrer Georg Häfner geschaffenen Sicherheitswesten für die Ordner.

Im Jahr 1986 begannen Gläubige und Priester aus dem Bistum Würzburg, sich dafür einzusetzen, Georg Häfner selig sprechen zu lassen. Nach eingehender Prüfung hat die römische Kurie zugestimmt. Im Verlauf des Seligsprechungsprozesses entstanden ein Oratorium zu Georg Häfner und eine Ausstellung. Auch eine Gedenkstätte wird künftig an den Märtyrerpriester erinnern. Die Diözese Würzburg hat sich mit Predigtreihen, Pontifikalämtern der Bischöfe an den Wirkungsorten des künftigen Seligen, zahlreichen Gottesdiensten in den Dekanaten und einer Wanderausstellung auf die Seligsprechung des Märtyrerpriesters vorbereitet. Für das Bistum sind die Feierlichkeiten das Großereignis in diesem Jahr. Zum ersten Mal überhaupt wurde in Würzburg ein Katholik selig gesprochen.


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