Franken - Kultur


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Ulrich Maly Nürnberger OB mit Sinn für Humor

Seit zehn Jahren ist er Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg, mit seinen Reden macht er schon mal den Kabarettisten Konkurrenz: Ulrich Maly (SPD), waschechter Franke und leidenschaftlicher Kommunalpolitiker.

Stand: 13.07.2012 | Archiv

Ulrich Maly | Bild: Rudi Ott

In seiner Heimatstadt Nürnberg scheint Ulrich Maly unangreifbar zu sein. Die Bürger mögen ihn, halten Maly bei einer BR-Umfrage für geistreich, engagiert, volksnah, sympathisch und für einen guten Redner. Manchmal hält Maly seine Reden aus dem Stegreif, oft versieht er sie mit pointiertem Witz. Die ein oder andere könnte als rhetorisches Lehrstück dienen.

Geboren und aufgewachsen in Nürnberg

Geboren wurde Maly am 8. August 1960 in Nürnberg. Nach seinem Abitur und dem Zivildienst im Mimberger Altenheim folgte ein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. In seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit der "Wirtschaft und Umwelt in der Stadtentwicklungspolitik". 1991 heiratet er seine Frau Petra, mit der er zwei Kinder hat.

Der "rote König von Franken"

Von 1996 bis 2002 war Maly Kämmerer und damit Herr über die Finanzen der Stadt Nürnberg. Die Kassen waren leer, doch mit kreativen Finanzierungskonzepten schaffte er es beispielsweise, ein neues Eisstadion zu bauen. Nach sechs Jahren CSU-Regierung eroberte er 2002 das Amt des Oberbürgermeisters von Nürnberg wieder für die SPD zurück. Seitdem sitzt er fest im Sattel, als "roter König von Franken".

Hobbykoch Maly

Maly ist derzeitiger Präsident des Bayerischen Städtetages und einer der maßgeblichen Architekten der Metropolregion Nürnberg, die heute den gesamten Ballungsraum umfasst. Zu tun hat er genug: Maly schätzt, dass er 80 Stunden die Woche arbeitet. Doch für sein Hobby, das Kochen, nimmt er sich immer wieder die Zeit.

Chefsache "Integration"

Seit 2007 sitzt er außerdem im Aufsichtsrat des 1. FC Nürnberg - ein Posten, der bei Oberbürgermeistern lange Zeit nicht gerade beliebt war, schließlich geht es beim Club seit Jahren mal auf, mal ab. Während seiner Amtszeit machte er außerdem das Thema "Integration" zur Chefsache. Zahlreiche Maßnahmen entstanden, unter anderem das Projekt "Spielend lernen in Familie und Stadtteil", mit dem sozial schwache Familien gezielt gefördert werden.

Kommunal und erfolgreich

2008 konnte Maly den Nürnberger Chefsessel verteidigen und sein Ergebnis um 15 Prozent steigern. Bei den Kommunalwahlen in zwei Jahren will er seinen Hut noch einmal in den Ring werfen.


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