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Verfahrenstechnologe/-in Metall | Nichteisenmetallumformung Ein abwechslungsreicher Job mit viel Verantwortung

Verfahrenstechnologen stellen Schmelzen her aus Edelmetallen wie z.B. Gold oder Platin. Sie formen fertig gegossene Produkte zu Blechen und Drähten um. Sie steuern Walzen und bedienen Maschinen, die dicke, aber auch dünnste Drähte herstellen.

Stand: 12.08.2019

Steve Schmack macht seine Ausbildung bei einem Technologiekonzern in Hanau. Im ersten Ausbildungsjahr lernt er u.a. Metalle zu drehen, zu fräsen und zu bohren. Das gehört zur Grundausbildung Metall. Sie ist wichtig, um erste Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien zu machen. Wer den Beruf lernen möchte, sollte Interesse für Maschinen haben.

Azubis können im Betrieb bereits mitarbeiten. Dort werden Edelmetalle wie Gold, Platin oder Silber geschmolzen. 1.700 Grad heiß ist so eine Schmelze. Die muss Steve in einem Tiegel auffangen. Dazu trägt er Sicherheitskleidung wie Mantel, Handschuhe und Helm. Verfahrenstechnologen müssen bei ihrer Arbeit ständig auf ihre Sicherheit achten.

"Also das erst Mal Gießen war schon sehr erfahrungsreich, weil es sehr warm ist, man kann sich das vorstellen wie eine sehr heiße Sauna. Aber es ist sehr schön, es einfach mal zu machen mit allem, was dazu gehört."

Steve Schmack (17), 1. Ausbildungsjahr

Sein Kollege Robert Stab arbeitet mit gegossenen, erkalteten Barren. Verfahrenstechnologen formen sie zu Blechen oder Drähten um. Robert walzt einen dicken, kurzen Barren zu einem langen, dünnen Stab. Aus dem wird später ein haarfeiner Draht. Das lernt Robert in der Drahtzugabteilung. Hohe Konzentration ist wichtig, denn das Einfädeln in die Drahtzugmaschine ist kompliziert und anstrengend. Man muss dort auch lange im Stehen arbeiten. Und trotzdem immer sehr genau sein. Denn Produkte aus Edelmetallen sind wertvoll.

"Das Faszinierende an dem Beruf ist, wenn man z.B. einen Goldbarren in der Hand hält, der 100 .000 Euro an Wert hat. Man muss den dann so bearbeiten, wie es der Kunde möchte. Und man muss sehr viel Verantwortungsbewusstsein in den Beruf mit einbringen."

Robert Stab (17), 1. Ausbildungsjahr

Die Ausbildung findet im Betrieb und in der Berufsschule statt und dauert dreieinhalb Jahre. Christoph Faber ist schon fertig mit seiner Ausbildung. Der 25-Jährige ist Verfahrensmechaniker - so hieß der Beruf früher. Er arbeitet an der Warmpresse. Aus circa 800 Grad heißen Bolzen werden glühende, dicke Drähte gepresst. Das ist sehr laut. Christoph muss trotz des Lärms konzentriert arbeiten und sich beim Steuern der Presse ständig mit Kollegen besprechen.

"An dem Beruf gefällt mir am meisten die Teamarbeit, die sehr groß geschrieben wird, die Vielfältigkeit, die der Beruf mit sich bringt und die ganzen Anforderungen, die an die Maschinenbediener gestellt werden, um den Kundenanforderungen gerecht zu werden."

Christoph Faber (25)

Christoph arbeitet im Schichtdienst. Durch die Zulagen kann man in dem Beruf sehr gut verdienen. Große Unternehmen schicken ihre Azubis zum Teil auch ins Ausland - das macht den Beruf zusätzlich attraktiv.

Der Verfahrenstechnologe Metall Fachrichtung Nichteisenmetallumformung ist ein sehr verantwortungsvoller Produktionsberuf.

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Verfahrenstechnologe/-in Metall Fachrichtung Nichteisenmetallumformung. Achtung: die Bezeichnung gilt seit dem Ausbildungsjahr 2018. Davor hieß der Beruf: Verfahrensmechaniker/-in in der Hütten- und Halbzeugindustrie Fachrichtung Nichteisenmetall-Umformung.
  • Ausbildungsdauer: dreieinhalb Jahre
  • Ausbildungsform: dual in Betrieb und Berufsschule
  • Ausbildungsorte: Umformbetriebe für Nichteisenmetalle wie Walzwerke, Presswerke, Schmiedewerke, Ziehwerke
  • Zugang: keine besonderen formalen Voraussetzungen. Die meisten Auszubildenden haben einen mittleren Bildungsabschluss.
  • Eignung: handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, hohe Konzentrationsfähigkeit, Grundverständnis für Mathematik
  • Prüfung: IHK
  • Ausbildungsinhalte: Verfahrenstechnologen/-innen machen Schmelzen, formen Werkstoffe um u.a. zu Drähten und Blechen, prüfen Werkstoffe, steuern und regeln Produktionsprozesse. Sie arbeiten u.a. an Drahtziehmaschinen und Warmpressen. Sie setzen auch Produktionssoftware ein und beseitigen Störungen im Produktionsprozess. Arbeit im Team ist selbstverständlich.
  • Perspektiven: Schichtführer/-in | Industriemeister/-in | Techniker/-in
  • Alternativen: Verfahrenstechnologe/-in Metall Fachrichtung Eisen- und Stahlmetallurgie, -           Fachrichtung Nichteisenmetallurgie, Fachrichtung Stahlumformung, Industriemechaniker/-in

Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:


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