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Leichtflugzeugbauer/-in Hoch hinaus mit Leichtigkeit

Metall, Glasfaserverstärkter, Kunststoff, Holz. Leichtflugzeugbauer arbeiten mit vielfältigstem Material. Sie stellen Segelflugzeuge, Motorsegler, Ultraleichtfluggeräte und kleinere Motorflugzeuge vor allem für die Sportfliegerei her.

Stand: 31.08.2020

Leichtflugzeugbauer fertigen mit Schablonen, Vorrichtungen, Formen sowie Urmodellen Bauteile wie Sandwichschalen, Rippen, Spanten, Ruder und Verkleidungen. Diese Teile fügen sie bei der Endmontage mit bereits vorgefertigten Ausrüstungsteilen wie Fahrwerk, Steuereinrichtungen, Kanzel und Triebwerk zusammen. Leichtflugzeugbauer warten und reparieren Leichtflugzeuge auch. Dabei kontrollieren sie alle Bordsysteme und beseitigen Defekte.

Fehler sind tödlich

Typenschild

Diese Fähigkeiten sind beim Leichtflugzeugbauer gefragt: räumliches Vorstellungsvermögen, handwerkliches Geschick, solide Kenntnisse in Mathematik. Außerdem müssen Monteure sehr sorgfältig arbeiten. Fehler können in diesem Beruf tödlich sein - für die Kunden. Die Leichtflugzeugbauer dokumentieren jede Arbeit und unterschrieben, dass sie alles ordnungsgemäß erledigt haben. Falls etwas passiert, das Flugzeug  beispielsweise abstürzt, müssen sich die Flugzeugbauer für ihre Fehler verantworten. Genauso strenge Vorgaben gelten für das Material.

Handwerkliches Geschick

Arbeit am Rahmen

Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Es gibt bundesweit sehr wenig Berufsschulen für Leichtflugzeugbauer. Die Auszubildenden besuchen deshalb oft Klassen ähnlicher Berufe. Tischler oder Bootsbauer etwa. Gerade die Bootsbauer arbeiten ja auch viel mit faserverstärkten Kunststoffen. Die Ausbildungsinhalte: herstellen von faserverstärkte Kunststoffteilen, bearbeiten von Holz, Metall und Kunststoff und montieren und warten von Leichtflugzeugen. Eine tüchtige Portion handwerkliches Geschick und Gespür im Umgang mit den teuren Flugzeugen braucht man zwingend in diesem Job. Das ist wichtiger als ein Super-Zeugnis. Nur die Note in Mathematik sollte nicht zu schlecht ausfallen. Freilich gibt es auch negative Seiten im Job: Belastung durch Schleifstaub und Dämpfe, Arbeit häufig gebückt oder in der Hocke und oft Überstunden vor und während der Flugsaison.

"Die Vielfalt, die Abwechselung im Beruf. Man macht halt nicht jedes Mal das Selbe. Es ist keine Eintönige Arbeit. Man macht einmal da, man macht einmal dort. Es ist halt die Abwechselung das Schöne."

Kay Hoffmann

Wer Flugzeugrümpfe bauen kann, der ist auch bei Bootsbauern, bei Herstellern von Auto-Tuning Zubehör, selbst bei großen Flugzeugproduzenten gefragt. Schließlich stecken auch in einem Airbus immer mehr leicht Verbundstoffe. Die unterscheiden sich letztlich nicht wesentlich vom Aufbau eines solchen Spoilers. Doch Leichtflugzeugbauer können auch in der eigenen Branche weiter kommen. Als Techniker, Meister oder Fachbetriebswirt. Einige Leichtflugzeugbauer entscheiden sich nach der Ausbildung für ein Studium im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik. Übrigens: eine Berufsvoraussetzung ist der Pilotenschein nicht.

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Leichtflugzeugbauer/-in
  • Ausbildungsdauer: Die Ausbildung dauert drei Jahre. Die Ausbildungsdauer kann auf Antrag ggf. verkürzt werden, wenn zu erwarten ist, dass der Auszubildende die nötige Qualifikation in der kürzeren Zeit erreicht. Bei berechtigtem Interesse kann auf Antrag auch eine Teilzeitberufsausbildung genehmigt werden.
  • Ausbildungsform: Beim Ausbildungsberuf Leichtflugzeugbauer/-in handelt es sich um eine duale Ausbildung, die im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule stattfindet. Der Monoberuf wird ohne Spezialisierung nach Fachrichtungen oder Schwerpunkten in der Industrie ausgebildet.
  • Prüfung: Die Abschlussprüfung am Ende der Lehrzeit besteht aus zwei Teilen: Die praktische Prüfung kann bis zu 16 Arbeitsstunden dauern. Eine typische Prüfungsaufgabe ist beispielsweise die Fertigung eines Schalenbauteils mit Einbauteilen aus faserverstärktem Kunststoff im Handlaminier- und im Sandwichverfahren mit selbst gefertigten Metallbeschlägen. Der schriftliche Prüfungsteil umfasst die Fächer Technologie, technische Mathematik, technisches Zeichnen sowie Wirtschafts- und Sozialkunde. Die Prüfungsdauer beträgt maximal sechs Stunden. Bereits vor Ende des zweiten Jahres wird eine Zwischenprüfung durchgeführt. Die Prüfungen werden bei der Industrie- und Handelskammer abgelegt.
  • Ausbildungsorte: Die Ausbildung findet in Industriebetrieben des Segel- oder Leichtflugzeugbaus statt. Dort arbeiten die angehenden Leichtflugzeugbauer/-innen in Werkstätten und Produktionshallen. Wartungsarbeiten führen sie gelegentlich auch im Freien aus. Testflüge finden auf Flugplätzen statt, wo sie gelegentlich auch an Bord der Flugzeuge die Flugeigenschaften analysieren.
  • Zugang: Grundsätzlich wird - wie bei allen anerkannten, nach dem Berufsbildungsgesetz oder der Handwerksordnung geregelten Ausbildungsberufen - keine bestimmte schulische oder berufliche Vorbildung rechtlich vorgeschrieben. Die Betriebe stellen überwiegend angehende Leichtflugzeugbauer/-innen mit einem mittleren Bildungsabschluss ein.
  • Eignung: Leichtflugzeuger/-innen brauchen ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, handwerkliches Geschick, solide Kenntnisse in Mathematik und technisches Verständnis. Sie müssen sehr gewissenhaft und sorgfältig Arbeiten.
  • Perspektiven: Der Kernarbeitsmarkt für Leichtflugzeugbauer/-innen ist überschaubar. Als qualifizierte Allrounder sind sie auch branchenübergreifend sehr gefragt.
  • Alternativen: Modellbauer, Modellbaumechaniker, Verfahrenstechniker, Fluggerätemechaniker. Leichtflugzeugbauer haben auch Chancen in branchenfremden Berufen Chancen. Etwa in den Bereichen Bootsbau, Kunststoffbootsbauer und als Schiffszimmerer/Schiffszimmerin.

Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:

Die wichtigsten Infos zum Beruf

Geschicklichkeit

Eine tüchtige Portion handwerkliches Geschick und Gespür im Umgang mit den teuren Flugzeugen braucht man zwingend in diesem Job. Das ist wichtiger als ein Super-Zeugnis. Nur die Note in Mathematik sollte nicht zu schlecht ausfallen.

Genauigkeit

Leichtflugzeugbauer/innen tragen eine große Verantwortung. Sie müssen sehr sorgfältig und genau arbeiten. Fehler können in diesem Beruf tödlich sein - für die Kunden. Die Leichtflugzeugbauer dokumentieren jede Arbeit und unterschrieben, dass sie alles ordnungsgemäß erledigt haben. Falls etwas passiert, das Flugzeug beispielsweise abstürzt, müssen sich die Monteure für ihre Fehler verantworten.


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