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Elektroniker/-in (Handwerk) – Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik "Intelligenten Häusern" Leben einhauchen

Elektroniker/innen der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik planen elektrotechnische Anlagen von Gebäuden sowie deren Energieversorgung und Infrastruktur. Sie installieren die Anlagen, nehmen sie in Betrieb, warten und reparieren sie nach Bedarf.

Stand: 22.11.2021

Dominik Berger will Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik werden. Er ist im 1ersten Ausbildungsjahr und steht am Anfang seiner Ausbildung. Um einmal zu sehen, welche anspruchsvollen Aufgaben schon jetzt in seinem zukünftigen Beruf zu lösen sind, nimmt ihn der Geselle Daniel Lindner mit zu einem Kunden. Der hat sich für viel Geld ein so genanntes "intelligentes Haus" bauen lassen.

"Durch das Interesse und durch mehrere Wünsche der Kunden lernt man nie aus und immer weiter, man versucht, natürlich alles zu realisieren, den Wünschen entgegen zu kommen. Und da ist bei jedem Haus was Neues dabei, immer neue Heizungssteuerungen, immer neu Wünsche, wie der Schalter neu aufgebaut sein soll, etc. und die kriegen wir eigentlich immer gebacken. Das ist nicht immer ganz leicht, aber machbar."

Daniel Lindner, Geselle

Steuerung mit dem Smartphone

Noch sind die Wände an vielen Stellen nackt, unter dem Putz pulsiert aber ein perfekt ausgetüfteltes Leitungssystem. Daniel hat es sich ausgedacht und installiert. Allein an der Verkabelung der Steuerung im großen Schaltschrank hat er mehr als zwei Tage lang gearbeitet. Daniels Kunde will nicht in seinem Wohnzimmer herumlaufen und viele Schalter an den Wänden drücken, um beispielsweise Licht ein- und auszuschalten. Er steuert alles mit seinem Smartphone. Ein Klick genügt.

"Ich erwarte eigentlich ein Komplettpaket. Also, dass ich es komplett so in Betrieb nehmen kann, nicht mehr viel selbst lösen muss. Und vor allem, dass alles integriert ist. Was wichtig auch, alles, die Rollos, Raffstores gebündelt zu haben, es gibt ja viele Einzellösungen. Man hat eine Steuerung für die Raffstores selber, dann habe ich eine Steuerung fürs Licht. Dann habe ich zehn verschiedene Fernbedienungen, Kästchen. Apps auf meinem Handy. Und mir war es wichtig, das schön zentral steuern zu können."

Dominik Wurm, Bauherr

Mehrere Kilometer Kabel

Daniel hat Steuerungen für Heizung, Lüftung, Jalousien, Licht, Türschlösser, Garagentor und vieles mehr eingebaut und programmiert. Dafür hat er in Absprache mit Kollegen zuvor Pläne gezeichnet und mehrere Kilometer Kabel verlegt. Auch das Fräsen von Leitungskanälen in die Wände gehört zu seinen Aufgaben.

"Man muss auf jeden Fall zielstrebig sein, man muss lernen wollen, dann wird man halt immer besser, das merkt man. Wie ich angefangen habe, war ich echt nicht so gut, aber jetzt merke ich, es wird immer besser und es macht immer mehr Spaß. Weil man kriegt immer größere Aufgaben."

Dominik Berger, Auszubildender, 1. Ausbildungsjahr

Azubi Dominik lässt sich alles erklären und hilft bei der Inbetriebnahme der Anlage. Noch ist das alles für ihn Zukunft - doch er weiß, in kleinen Schritten kann er diese Technik auch bald selbst beherrschen.

"Die Reise in dem Beruf geht stark in die IT-Technik mit rein, das überschneidet sich jetzt schon zum größten Teil. Man braucht den Gebäudetechniker, den man vor 10 Jahren gekannt hat auch noch. Man muss aber jetzt noch stärker in die Programmierung der IT-Systeme mit einsteigen."

Günther Heumann, Geschäftsführer

Der Bereich Elektromobilität bietet für Elektroniker der Energie- und Gebäudetechnik weitere zukunftsweisende Tätigkeitsbereiche. Als Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik wird Dominik künftig beispielsweise Stromzapfsäulen für Elektro-Autos anschließen. Eine weitere von vielen Aufgaben dieses anspruchsvollen Berufs.

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Elektroniker/-in - Energie- und Gebäudetechnik
  • Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
  • Ausbildungsform: Duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule
  • Ausbildungsorte: Im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule
  • Zugang: Rechtlich keine bestimmte Schulbildung nötig. In der Praxis Stellen Betriebe überwiegend Azubis mit mittlerem Bildungsabschluss ein
  • Eignung: körperliche Fitness, Rechenfertigkeiten und Genauigkeit und Geschick werden in diesem Beruf gefordert
  • Perspektiven: Firmen suchen derzeit händeringend nach geeignetem Nachwuchs. Die Chancen, einen Ausbildungsplatz und anschließend eine Stelle zu bekommen sind sehr gut.
  • Weiterbildung: mit der Weiterbildung zum Techniker/in sind beispielsweise anspruchsvollere Aufgaben möglich, als Elektrotechnikermeister/in kann man in Führungspositionen gelangen

Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:

Die wichtigsten Infos zum Beruf

Geschick

Das Verlegen von Leitungen, das Setzen von Anschlussdosen - dafür braucht man geschickte Hände. Und die Verdrahtungen eingebauter Bauteile und Baugruppen erfordern oft noch zusätzlich gutes "Fingerspitzengefühl".

Kraft

Für das Vorbereiten von Installationen schleppt der Elektroniker zahlreiche schwere Geräte auf die Baustelle: Fräsmaschinen und Schlagbohrer haben Gewicht, auch ihr präziser Einsatz erfordert Kraft.

Genauigkeit

Beim Messen und Berechnen elektrischer Größen wie Widerstände, Stromstärken und Kapazitäten muss der Elektroniker genau arbeiten. Größere Schäden wären die Folge.

Team

Manchmal könnte der Elektroniker auf der Baustelle oder beim Kunden vier oder mehr Arme gebrauchen. Oftmals muss ein Mitarbeiter zum Beispiel eine Kamera oder eine Ladestation für E-Fahrzeuge in der richtigen Position halten, damit der Elektroniker alles verkabeln und verschrauben kann.


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