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Designer/-in Kommunikationsdesign Vom Logo bis zur Web-Seite

Kommunikationsdesigner gestalten mit Schrift und Farbe alles, was sich gestalten lässt: Plakate, Logos, Broschüren, Verpackungen, Kinderbücher, Web-Seiten. Sie beherrschen sowohl das Zeichnen per Hand, als auch die Bildbearbeitung am PC. Das Berufsfeld ist riesig, die Aufgaben ändern sich ständig - auch durch immer neue Technik. Insgesamt: Ein Job für flexible und kreative Menschen.

Stand: 21.04.2020

Es gibt rein schulische Ausbildungen. Dauer drei Jahre. Ausgebildet wird zum Beispiel an Berufsfachschulen oder Berufskollegs. Grundvoraussetzung ist meist die mittlere Reife. Die richtige Schule zu finden, ist schwer. Es gibt viele Anbieter mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Die Abschlüsse unterscheiden sich -  je nach Bundesland und Schultyp. Manche Schulen sind städtisch oder staatlich - hier ist der Unterricht kostenlos, dafür müssen Exkursionen und Materialien bezahlt werden. Private Institute verlangen um die 30.000 Euro Schulgeld für die dreijährige Ausbildung.

Bewerbung mit Mappe

Eines ist überall gleich: Interessenten müssen sich mit eigenen Arbeiten bewerben. Eine Mappe ist Pflicht, oft kommt noch eine Aufnahmeprüfung dazu. Von einem angehenden Kommunikationsdesigner wird ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen erwartet, er muss seine Ideen auch zu Papier bringen können. Bildbearbeitung am PC ist absolut wichtig. Kommunikationsdesigner arbeiten in der Ausbildung kreativ und eigenständig. Sie sind aber immer Teil eines Teams.

Breit angelegte Ausbildung

Im ersten Jahr der schulischen Ausbildung stehen die Grundlagen und das Handwerk im Mittelpunkt. Auf dem Stundenplan: Fächer wie "Schrift und Typografie", "visuelle Kommunikation", "Kunst- und Designgeschichte" und Medientechnik. Die Ausbildung ist zuerst breit angelegt. Dann werden Schwerpunkte gewählt - je nach Interesse und Talent. An der Münchner Berufsfachschule für Kommunikationsdesign zum Beispiel werden die Profilfächer "Mode", "Bewegtbild" und "Typografie" angeboten. Später liegt der Fokus auf konkreten Projekten und Kampagnen, dazu kommen Workshops und Seminare. Im letzten Jahr bereiten die Schüler ihre Abschlussarbeit vor. Die Abschlüsse reichen vom "Staatlich geprüften Kommunikationsdesigner" bis zum hauseigenen Diplom.

Zitate zum Beruf

Hans-Peter Albrecht, Akademie-Direktor

"Natürlich muss man auch mal eine  Nacht lang durchschrubben, aber wenn man wirklich brennt, macht man es gerne. Auch wenn der Job gerade Fußpilzcreme ist. Dann ist es halt so. Wenn man wirklich brennt dafür, dann denkt man: Hey, für die kann ich auch was tolles machen! Und wenn man dann die Idee, die man hat, abgeschossen bekommt und es ist schon die 7. Idee gewesen, dann kann es schon hart sein. Aber das kriegt man auch gebacken, man geht dann durch das Stahlbad durch, und sagt: War hart, war aber auch  cool."

Alexander Nagel (38), Executive Creative Director

"Das wird nie langweilig, das ist so schön. Das ist ein Job, der sich alle zwei Monate  ändert und neue Aufgaben hat und durch die  verschiedenen Medien, durch die Entwicklung immer wieder aufs Neue was zeigt."

Carina Ruh (22), 3. Ausbildungsjahr

"Wir arbeiten im Unterricht schon so praktisch, als würden wir für einen richtigen Kunden arbeiten, was uns dadurch in der Branche später beliebter macht, weil wir einfach schon genau wissen, wie man Ablauf macht mit Kunden und das ganze Briefing bekommt. Also, wir arbeiten sehr, sehr praxisbezogen hier."

Charlotte Bufler (23), Absolventin

"Das ist ja das Schöne hier an der Akademie, dass man von allem, was es gibt eigentlich, was lernen kann und schauen kann, wo man hängen bleibt. Ob man als Bildsprache Fotografie wählt oder im Film landet oder ins Editorial geht, und sagt, man macht Magazine. Das muss jeder für sich selber rausfinden, da ist es aber wichtig: alles auszuprobieren und schauen, was einem liegt."

Oliver Linke, Dozent für Typografie

"Das ist das, was sich bei uns sehr stark unterscheidet von anderen Schulen. Heute mit der verkürzten Studienzeit werden viele Studenten durchgeprescht einfach durch die ganze Sache, und können gar nicht mehr groß wählen, was sie machen wollen. Und das haben wir für uns wiederentdeckt. Wir wollen Wahlmöglichkeiten bieten, das heißt: Der Schüler kann bewusst sagen: Ich möchte mich da vertiefen, oder ich möchte mich breitmachen, möchte aus allen Bereichen ein bisschen was mitnehmen. Das ist so die Idee dahinter."

Riesiges Berufsfeld für Kommunikationsdesigner

Nach der Ausbildung gibt es ganz verschiedene Wege - das Berufsfeld ist riesig: Ein Einstieg in einer PR,- Werbe- oder Medienagentur ist möglich. Viele spezialisieren sich auf ein bestimmtes Geld wie Typografie, Ausstellungsdesign oder Grafik und Mode. Auch in Verlagen und in der Öffentlichkeitsarbeit finden Kommunikationsdesigner eine Anstellung. Viele arbeiten auch frei. Auch ein Studium ist möglich. Viele Berufsfachschulen bieten ihren Absolventen die Möglichkeit, einen Bachelor an einer ausländischen Partner-Uni zu machen.

Fazit: Kommunikationsdesigner haben einen spannenden, kreativen und vielseitigen Beruf. Jeder Tag bringt neue Aufgaben, die Jobaussichten sind gut. Ellenbogen, Geduld und Durchsetzungsvermögen muss man allerdings auch mitbringen, um die eigenen Ideen auch durchzubringen.

Die wichtigsten Fakten zur Ausbildung

  • Offizielle Berufsbezeichnung: Designer/-in Kommunikationsdesign
  • Ausbildungsdauer: 3 Jahre
  • Ausbildungsform: Schulisch, an Berufsfachschulen und privaten Instituten. Eine Ausbildungsvergütung wird nicht gezahlt. Private Schulen verlangen oft ein hohes Schulgeld. Es werden auch viele Studiengänge angeboten.
  • Prüfung: je nach Schulart unterschiedlich. Abschluss-Prüfung mit schriftlichem, praktischen und evtl. mündlichem Teil.
  • Einsatzorte: Werbe-, PR- und Medienagenturen, Designbüros, Verlage; je nach Schwerpunkt auch Modebranche. Viele Kommunikationsdesigner machen sich selbstständig oder arbeiten frei.
  • Zugang: Mindestvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss. Alle Schulen verlangen eine Mappe mit eigenen Arbeiten, dazu kommt meist noch eine Aufnahmeprüfung.
  • Eignung: Kreativität, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Genauigkeit, Sorgfalt
  • Perspektiven: Die Berufsaussichten sind gut. Mit den digitalen Medien steigen die Möglichkeiten, Dinge zu gestalten und zu bewerben. Kommunikationsdesigner sind momentan sehr gesucht, besonders in der Werbebranche.
  • Spezialisierung: Typografie, Ausstellungsdesign, Grafik und Mode, Informationsdesign, Illustration

Genaue Informationen finden Sie auf den Webseiten der Arbeitsagentur:

Die wichtigsten Infos zum Beruf

Team

Kommunikationsdesigner arbeiten eigenständig, stimmen sich aber stets mit anderen Kollegen und Auftraggebern ab.

Kreativität

Kommunikationsdesigner wagen sich an alles, was gestaltet werden kann. Die Möglichkeiten sind endlos, immer neue Ideen und Entwürfe sind gefragt. Wer kreativ ist, kann sich in diesem Beruf austoben.


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