ARD alpha - Faszination Psychologie

Motivation und Emotion Stress und Stressabbau

Stand: 31.10.2016 | Archiv

Jugendliche stützt Kopf in Hände | Bild: Getty Images

Stress empfindet in unserer Zeit nahezu jeder – zumindest zeitweilig. Man wird diesen Quälgeist, der zu physiologischen und psychologischen Reaktionen unseres Körpers führt, kaum noch los. Stress muss dabei nicht unbedingt immer negativ bewertet sein. Kurzfristiger Stress gibt uns manchmal erst den richtigen Schub, eine Aufgabe schnell und effizient zu erledigen. Auch der so genannte Eustress, der bei einer anspruchsvollen, aber bewältigbaren Aufgabe entsteht, die wir als Herausforderung angenommen haben, wird durchaus als angenehm erlebt.

Wenn Stress die Gesundheit bedroht

Kritisch wird es erst, wenn der Stress kein Ende findet, die Aufgaben kaum noch oder bereits nicht mehr abzuarbeiten sind und der Körper nicht mehr zur Ruhe kommt. Bei solch einem dauerhaften Distress beginnt unser Organismus damit, bestimmte Hormone (vor allem Cortisol) auszuschütten, die sich zwar im Erleben stressmindernd auswirken, aber langfristig negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, das Magen-Darm-System und nicht zuletzt das Immunsystem haben. Bluthochdruckerkrankungen, Magengeschwüre, eine erhöhte Infektanfälligkeit oder gar ein Herzinfarkt können die Folge sein. Irgendwann hält der Körper die Stressbelastung nicht mehr aus und es tritt eine Erschöpfungsphase ein, die im schlimmsten Fall mit dem Tod enden kann.

Wie man negativen Stress bekämpft

Es ist deshalb wichtig, negativen Distress frühzeitig zu erkennen und auf verschiedenen Ebenen Gegenmaßnahmen einzuleiten. Auf der Ebene des Verhaltens ist es möglich, mit Hilfe sportlicher Betätigung zum Stressabbau beizutragen.

Gleichermaßen sinnvoll ist das Erlernen von Entspannungsverfahren, wie z.B. autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation. Auch auf der Ebene der Kognitionen sollte dem Stress entgegengetreten werden. Manchmal werden Aufgaben gerade bei bereits vorhandenem Stress zu schnell zu negativ bewertet und nur als zusätzliche Belastung gesehen. Eine neutralere Sichtweise kann hier weiterhelfen.

Versuchen Sie, sich und Ihre Fähigkeiten realistisch einzuschätzen, und nehmen Sie nur diejenigen Aufgaben an, die Sie mit einem vertretbaren Ausmaß an Anstrengung noch erledigen können. Planen Sie unbedingt Erholungsphasen ein, die Sie dann auch wirklich nur zur Erholung nutzen und nicht dazu, um beim Wellness-Weekend noch schnell ein Geschäftsessen zu integrieren.