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Hirndoping Pillen gegen Unistress und Burnout

Immer mehr Studenten greifen zu Psycho-Pillen, um Bestleistungen abliefern zu können. Hirndoping an Unis nimmt Studien zufolge zu. Verhelfen Pillen wirklich zur Leistungssteigerung oder ist alles nur Einbildung?

Von: Christine Memminger, Nicole Schwertner

Stand: 06.05.2016 | Archiv

Warum dopen Studenten ihr Gehirn?

Forscher des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HISHF) in Hannover fanden heraus: Lampenfieber, Nervosität sowie Leistungssteigerung sind die Hauptgründe dafür, dass Studierende sich dopen. Die Studie ergab, dass rund fünf Prozent der deutschen Studenten ihr Hirn dopen. Sie nehmen leichte Medikamente bis hin zu harten Drogen. 8.000 Studierende nahmen an der Online - Umfrage teil.

Pillen gegen Burnout und Unistress, wenn der Kaffee nicht mehr wirkt?

Mainzer Forscher fanden in einer 2013 veröffentlichten Studie sogar heraus, dass jeder fünfte deutsche Student zu leistungsstärkenden Mitteln wie Koffeintabletten, Ritalin oder Amphetaminen greift. Sie befragten dazu repräsentativ 2.600 ausgewählte Studenten verschiedener Fakultäten. Wie oft Studenten zu den vermeintlichen Wundermitteln greifen, wurde in der Studie nicht erhoben. Fakt ist: Die meisten Hirndoper lassen sich unter den Sportwissenschaftlern (25 Prozent) finden, die Sprach- und Erziehungswissenschaftler machen eher einen Bogen um solche Mittel (12,1 Prozent).

Grund dafür, dass die Ergebnisse der Studien so auseinanderklaffen ist, dass die Mainzer Forscher bei ihrer Befragung die Randomized Response Technique anwendeten, die absolute Anonymität der Befragten garantiert und gleichzeitig die Mitmachbereitschaft deutlich erhöht.


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