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Prof. Dr.-Ing. Sami Haddadin, Elektroingenieur Der Mensch ist trotz KI Mittelpunkt der Maschinen von Morgen

Der Robotik-Forscher und Leibniz-Preisträger Sami Haddadin von der TU München spricht darüber, warum der Mensch auch zukünftig eine zentrale Rolle in der Welt moderner KI-getriebener Maschinen spielt.

Stand: 03.08.2020

Die Robotik und Künstliche Intelligenz stehen angesichts des rasanten wissenschaftlich-technischen Fortschritts vor einem technologischen Quantensprung und ihrer Vereinigung zur Fachdisziplin Maschinenintelligenz. Diese Verkörperung der Digitalen Revolution wird unsere Gesellschaft nachhaltig verändern, und zwar gleichermaßen von der Industrie und dem Gesundheitswesen bis hin zum Privatsektor. Bei dieser Entwicklung ist es von zentraler Bedeutung, den Menschen zum Mittelpunkt der Technologie zu machen, sodass vernetzte und lernfähige Maschinen im Alltag der Zukunft unser Leben als nützliche Werkzeuge einfacher machen können. Die heute oft beobachtete Überforderung der Menschen durch das Internet sowie den Einsatz Künstlicher Intelligenz in und um Smart Devices unterstreicht dabei die Notwendigkeit und den Wert des Mensch-zentrierten Ansatzes. Kürzlich hat die Einführung lernfähiger, vernetzter und durch Jedermann bedienbarer Roboterassistenten die Demokratisierung der industriellen flexiblen Automation eingeläutet.

Prof. Haddadin war von 2014 bis 2018 Lehrstuhlinhaber des Instituts für Regelungstechnik an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Davor war er in unterschiedlichen Funktionen als wissenschaftlicher Mitarbeiter am DLR tätig. Er hält Abschlüsse in Elektrotechnik, Informatik und Technologiemanagement der Technischen Universität München sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Er promovierte mit summa cum laude an der RWTH Aachen. Er hat mehr als 130 wissenschaftliche Artikel in internationalen Journalen und Konferenzen veröffentlicht. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen, wie dem George Giralt PhD Award (2012), dem RSS Early Career Spotlight (2015) und IEEE/RAS Early Career Award (2015), dem Alfried-Krupp-Förderpreis für junge Hochschullehrer (2015) sowie dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten (2017) geehrt. Zudem wirkte an der Entwicklung des Kuka LBR mit und ist Gründer der Franka Emika GmbH (München, 2016).

Seit April 2018 ist Prof. Sami Haddadin Direktor der Munich School of Robotics and Machine Intelligence an der Technischen Universität München (TUM) und Inhaber des Lehrstuhls für Robotik und Systemintelligenz. Seine Forschungsinteressen umfassen intelligentes Roboterdesign, Roboterlernen, kollektive Intelligenz, Mensch-Roboter-Interaktion, nichtlineare Regelung, Echtzeitplanung, Optimalsteuerung, menschliche Neuromechanik und Robotersicherheit.


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