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Prof. Dr. Jörg Vogel, Molekularbiologe und Leibniz-Preisträger Wie wir Darmbakterien zur Bekämpfung von Krankheiten einsetzen können

Der Leipniz-Preis-Träger Prof. Dr. Jörg Vogel, Molekularbiologe an der Universität Würzburg erklärt, wie mit sogenannten Ribonukleinsäure (RNA)-Molekülen neuartige programmierbare Antibiotika entwickelt werden können, um das Mikrobiom, zum Beispiel im Darm, mit höchster Präzision zu verändern und so zu heilen.

Stand: 10.08.2020

Allein in unserem Darm gibt es mehr als 1.000 verschiedene Bakterienarten. Das Zusammenspiel zwischen diesen Bakterien und unserem Körper ist von entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit. So bedeutend, dass wir das Darmmikrobiom mittlerweile als ein zusätzliches Organ des Menschen ansehen. Eine Störung dieser Bakteriengemeinschaft, z.B. nach Antibiotikagabe, wird mit einer Vielzahl von Erkrankungen, von Diabetes über Autismus und Angststörungen bis hin zu Fettleibigkeit in Verbindung gebracht. Wir wissen jedoch noch wenig darüber, was die vielen Bakterien in unserem Darm genau tun, wie sie miteinander kommunizieren, wie sie zusammenwirken. Genauso fehlen uns bisher gute Werkzeuge, um solche Störungen gezielt zu „heilen“. Klassische Antibiotika zerstören meist große Teile der Bakterienlandschaft in unserem Darm anstatt, wie eigentlich nötig, nur einzelne Bakterienarten im Mikrobiom zu verändern.

In seinem Vortrag beschäftigt sich Jörg Vogel mit der Frage, wie mit sogenannten Ribonukleinsäure (RNA)-Molekülen neuartige programmierbare Antibiotika entwickelt werden können, um das Mikrobiom mit höchster Präzision zu verändern und zu heilen.


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