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Wie finde ich meine Stiftung? Studieren mit Stipendium ist der Jackpot!

Dass nur Überflieger an Stipendien kommen, ist bekannt – und ein Irrtum: In Deutschland unterstützen neben den großen Begabtenförderwerken auch viele Stiftungen die Studierenden. Dabei zählen nicht nur Noten, sondern auch Persönlichkeit und Engagement...

Von: Monika Haas

Stand: 06.05.2017

Es ist Zeit für unseren Check, was Studierende für eine erfolgreiche Bewerbung mitbringen müssen: Du darfst nicht älter als 30 Jahre alt sein. Und was bringt ein Stipendium überhaupt: Büchergeld, Reisekosten, eine monatliche Unterstützung und ganz nebenbei die Chance, ein klasse Netzwerk aufzubauen und Wissen zu teilen.

Illustration: Symbolbild für Stipendium | Bild: BR zum Artikel Studienfinanzierung Die wichtigsten Stipendiengeber Deutschlands

Hier bekommst du einen Überblick über die wichtigsten, größten Stiftungen Deutschlands, die Stipendien vergeben. Es gibt über 2.300 Stipendienprogramme. Du kannst dich in unterschiedlichsten Suchmaschinen darüber informieren, welches Stipendium das beste für dich ist. [mehr]

Wie finde ich "meine" Stiftung?

Natürlich kann man versuchen, die vielen Stipendiengeber einzeln herauszusuchen, einfacher geht es mit den Online-Suchmaschinen wie Stipendienlotse oder Stipendiumplus. Mira Maier ist Gründerin der größten deutschen Suchmaschine mystipendium.de. mystipendium.de vergleicht sogar individuelle Matching-Points.

Die Idee dazu kam ihr bei ihrer eigenen monatelangen Suche nach einem Stipendium für ihre Doktorarbeit. Sie will mehr Studierende zu einer Bewerbung ermutigen. Bislang versuchen das laut Umfragen gerade mal 20 Prozent der Studenten. 

Es scheint zu funktionieren: Über 2.000 Anbieter verzeichnet sie inzwischen, die bei der Studienfinanzierung helfen. Fast 50.000 Suchanfragen. Und: Es lohnt sich!

Hat jeder eine Chance?

Britta Voß, Studienstiftung des deutschen Volkes | Bild: Bayerischer Rundfunk zum Artikel Interview Was ist dran am Mythos "Stipendium nur für die Elite"?

Britta Voß, Pressesprecherin der Studienstiftung des deutschen Volkes, spricht über den Mythos "Stipendium nur für die Elite". Wann zählt eigentlich das viel gepriesene "Engagement" in der Bewerbung? Und muss ein Stipendiat wirklich schneller als der Rest studieren? [mehr]

Wahr ist: Es gibt die unterschiedlichsten Kriterien und bei lokalen Stiftungen oder fachbezogenen Stipendien haben Studenten gute Chancen, fündig zu werden.

Kleine Stiftungen bleiben sogar auf ihrem Stipendium sitzen, mangels passender Bewerber. Das gilt mancherorts sogar für das Deutschlandstipendium, hier fehlen zuerst passende Bewerber und in Folge interessierte Geldgeber aus der Wirtschaft.

Wahr ist leider auch: Das ist die Ausnahme. Die Konkurrenz ist gerade um die studienbegleitenden Vollstipendien sehr groß.

Wer angemessen gute oder sehr gute Leistungen und einen interessanten Werdegang auch neben Schulzeit oder Studium vorweisen kann, ist bei allen Stiftungen willkommen. Gerade die bekannten Begabtenförderwerke, bei denen sich heute 80 Prozent aller Bewerber melden, haben individualisierte mehrstufige Auswahlverfahren eingeführt.

Stipendien für besondere Studierende 

Bis auf wenige rein leistungsorientierte Stiftungen, zum Beispiel das Elitenetzwerk Bayern, die auf die Förderung besonders Talentierter spezialisiert sind, haben größere Stiftungen auch eigene Kontingente für Bedürftige und Studierende in besonderen Situationen. Einige Stipendien fördern sogar ausschließlich benachteiligte Gruppen und besonders solche Studierenden, die sich engagieren. Das wichtigste Aufstiegsstipendium ist das genau so lautende Aufstiegsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das allen talentierten Berufserfahrenen auf dem zweiten Bildungsweg, Ausbildungs-Absolventen und Fachkräften aus dem Ausland das Studium ermöglichen soll. Ein Sozialstipendium gibt es zum Beispiel an der privaten Pfungst Stiftung, die sozial Bedürftige fördert, extra für Migranten das "Chancen"-Programm von Vodafone oder für Doktorandinnen mit Kind das Christiane-Nüsslein-Vollhardt Stipendium.

Unser Fazit:

Der absolute Durchschnittsstudent sollte auch sein Glück versuchen, Büchergeld oder ein Reisekostenzuschuss sind durchaus drin. Für ein Vollstipendium hat er aber erstmal schlechte Karten, auch bei den meisten kleineren Stiftungen. Das findet Mira Maier schlecht, sie setzt sich in der Initiative "transparente Studienförderung" für noch mehr Chancengleichheit bei Stipendien ein. Mira Maier rät möglichst früh mit der Stipendiensuche anzufangen.


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