Science Walk Studierende wandern mit Nobelpreisträger in Lindau
Bis zu 40 NobelpreisträgerInnen kommen regelmäßig im Sommer zur Nobelpreisträger Tagung nach Lindau. Nelson Darkwah Oppong forscht an der Uni München im Bereich der Quantenvielteilchen-Physik. Auf einer der letzten Tagungen tref er den Physik-Nobelpreisträger William Philipps aus den USA im Rahmen der „Science Walks“.
Grüne Laserstrahlen, superkalte Atome: Das Labor von Doktorand Nelson Darkwah Oppong an der LMU München sieht futuristisch aus. Mit ultrakalten Quantengasen in optischen Gittern will die Gruppe die Physik von Quanten besser verstehen: Hier geht es erstmal nicht um eine konkrete Anwendung im Alltag, sondern um Grundlagenforschung.
In der Mitte des Lasertisches befindet sich eine kupferfarbene Spule – der Zeeman-Slower. In diesem werden Atome durch Laserkühlung gebremst. Die Idee dazu hatte der Physiker Bill Phillips, der dafür zusammen mit anderen Forschen 1997 den Physik-Nobelpreis erhielt. Ohne Phillips wäre Nelsons Forschung also gar nicht möglich.
Bei der Lindauer Nobelpreisträger-Tagung, die in diesem Jahr bereits zum 69. Mal stattfindet, wird Nelson Bill Phillips treffen. Dafür musste der Doktorand ein mehrstufiges Auswahlverfahren bestehen: Für die rund 500 Plätze bewerben sich jedes Jahr tausende Studierende und Doktoranden aus der ganzen Welt, dementsprechend groß ist die Freude, dass es geklappt hat:
In Lindau am Bodensee lernt Nelson dann sechs Tage lang von den besten Wissenschaftlern der Welt:
39 Nobelpreisträger sind gekommen, berichten in Vorträgen von ihren Forschungsvorhaben und geben Einblicke in ihren ganz persönlichen Lebensweg. Und im Rahmen der „Science Walk“ kommen Nachwuchswissenschaftler und Nobelpreisträger sogar zu einer kleinen privaten Wanderung zusammen. Dabei trifft Nelson auf Bill Phillips.
Der Nobelpreisträger im Wander-Outfit beantwortet den Teilnehmern viele Fragen: Wie hat er sich seine Leidenschaft für die Physik erhalten? Woran ist er schon einmal gescheitert? Wie bekommt er Familie und Forschung unter einen Hut? Nelson interessieren vor allem fachliche Fragen – der Nobelpreisträger berichtet von seinen eigenen, aktuellen Forschungsprojekten und wo er Potenziale entdeckt hat.
Entscheidend ist aber:
Bill Phillips ermutigt die Nachwuchsforscher und rät Nelson, bei schwierigen Entscheidungen auch einfach mal auf sein Bauchgefühl zu achten.
Am Ende ist Nelson schwer begeistert von dem Treffen:
"Es war super interessant, ein tolles Gespräch. Auch über Themen wie Gott und Wissenschaft, die ich jetzt nicht so erwartet hätte. Und auch die Begeisterung für die Wissenschaft, die ich auch selber in mir habe, das auch nochmal extern zu sehen, dass das nach so langer Zeit nach wie vor da ist, das gibt mir Motivation für die Zukunft."
Nelson Darkwah Oppong
Und auch Nobelpreisträger Bill Phillips nimmt etwas mit: