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Prof. Dr. Wolfgang Kießling, Paläontologe Was verursachte die großen Massenaussterben der Erdgeschichte?

In der Erdgeschichte gab es einige Katastrophen, bei denen ein großer Teil des Lebens auf der Erde ausgelöscht wurde. Wolfgang Kießling zeigt Parallelen zur aktuellen Klimasituation auf der Erde auf. Er gibt einen Ausblick, inwieweit wegen der menschengemachten Klimaerwärmung mit einem massenhaften Artensterben zu rechnen ist.

Stand: 03.09.2022

Im Laufe der Erdgeschichte gab es immer wieder verheerende Katastrophen, bei denen ein erheblicher Teil des Lebens auf der Erde ausgelöscht wurde. Lange rätselten Paläontologen über die Ursachen für diese Massenaussterben, die Leben sowohl and Land als auch im Meer betrafen. Der Meteoriteneinschlag am Ende der Kreidezeit bleibt bis heute das einzige Beispiel für einen Killer aus dem All. Andere Massenaussterben sind eher auf massiven Klimawandel zurückzuführen, der durch Mega-Vulkane ausgelöst wurde. Die damals freigesetzten Treibhausgase führten zu einer Erwärmung von bis zu 10°C in geologisch kurzer Zeit, was der Hauptauslöser für das größte Massenaussterben der Erdgeschichte war. Der Vortrag beleuchtet die Detektivarbeit, die Geowissenschaftler und Paläobiologen in den letzten 40 Jahren geleistet haben, um zu diesen Ergebnissen zu kommen. Außerdem werden Parallelen zu heute aufgezeigt: Wann werden massenhaft Arten aufgrund des menschgemachten Klimawandels verschwinden?

Vita

Wolfgang Kießling studierte Geologie/Paläontologie an der Universität Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, wo er 1995 auch in Paläontologie promovierte. Nach Stationen am Museum für Naturkunde in Berlin und and der University of Chicago, habilitierte er an der Freien Universität Berlin wurde 2006 zum Lichtenberg-Professor für Evolutionäre Paläoökologie an der Humboldt-Universität ernannt. Seit 2012 ist er Lehrstuhlinhaber für „Paläoumwelt“ an der FAU und leitet sein 2016 ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstütztes Großprojekt zum Thema Klimawandel und Artensterben.

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Forschung


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