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Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Astrophysiker Galaktische Archäologie mit Milliarden Sternen - Mein Gott, sie ist voller Sterne

Die Milchstraße ist unsere Heimatgalaxis. Doch wie hat sie sich gebildet? Neuste Großprojekte auf der Erde und im Weltraum, auch im Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam machen es möglich, systematisch die Eigenschaften von Millionen von Sternen in unserer Milchstraße zu analysieren, besagte Überbleibsel aufzuspüren und so die Entstehungsgeschichte unserer Milchstraße zu rekonstruieren.

Stand: 30.12.2022

Die Milchstraße ist unsere Heimatgalaxis. Zusammen mit der Sonne ziehen etwa 100 Milliarden Sterne verschiedenen Alters ihre Kreise um das galaktische Zentrum. Die Milchstraße ist dabei ein typischer Repräsentant ganzen Klasse von Galaxien, den sogenannten Spiralgalaxien, wie sie im Universum viele Milliarden Mal vorkommen. Doch wie hat sich unsere Galaxis gebildet? War es in einem gewaltigen „Urkollaps“ vor 10 Milliarden Jahren oder bildete sie sich langsam durch das sukzessive Verschmelzen kleinerer Galaxien? Ist letzteres der Fall, so sollte es Überreste geben, die von solchen galaktischen Zusammenstößen zeugen. Doch wurden diese einer Überreste über die Jahrmilliarden bis nahe zur Unkenntlichkeit ausgewaschen. Die neusten Großprojekte vom Boden und im Weltraum erlauben es jedoch, systematisch die Eigenschaften von Millionen von Sternen in unserer Milchstraße zu analysieren, besagte Überbleibsel aufzuspüren und so die Entstehungsgeschichte unserer Milchstraße zu rekonstruieren.

Vita:

Matthias Steinmetz hat in Saarbrücken und an der TU München Physik studiert und 1993 zu „Entstehung und Morphologie der Galaxien“ am MPI für Astrophysik promoviert. Nach Postdocs am MPI für Astrophysik und der University of California at Berkeley nahm er 1996 eine Professur am Steward Observatory der University of Arizona in Tucson an. 2002 wurde er Direktor des Forschungsbereichs "Extragalaktische Astrophysik“ am Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) und ist seit 2004 Wissenschaftlicher Vorstand und Vorsitzender des Vorstands. 2009-2012 und 2014-2017 war er Vorsitzender des „Rats deutscher Sternwarten“ und 2014-2017 Präsident der Astronomischen Gesellschaft. Seine Forschungsarbeiten fokussieren sich auf die Entstehung und Entwicklung der Galaxien und insbesondere der Milchstraße. Dabei verbindet er theoretische Arbeiten basierend auf detaillierte Supercomuter-Simulationen mit den Messergebnissen von großen spektroskopischen Durchmusterungen unserer Milchstraße.


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