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Prof. Dr. Frank Sommer, Urologe Männergesundheit und Erektionsstörungen – ist der Penis die Wünschelrute des Herzens?

Erektionsprobleme sind ein Indiz für Gefäßveränderungen. Potenzprobleme können so Vorboten für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Prof. Dr. Frank Sommer vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zeigt, wie Erektionsprobleme mit einem bevorstehenden Herzinfarkt oder Schlaganfall zusammenhängen und was man dagegen tun kann.

Stand: 28.10.2022

Die Aktivität nimmt ab, der Bauch nimmt zu und die Erektion wird schwächer. Ab dem 30. Lebensjahr setzt bei Männern langsam der altersbedingte Abbau ein. Das Männerhormon Testosteron sinkt dann jährlich um ca. 1%, das Gewebe der Penis-Schwellkörper verändert sich. Doch Achtung: Solche Veränderungen können auch Vorboten gefährlicher Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Daher gilt: Erektionsstörungen IMMER abklären lassen!

Erektionsprobleme können auch bereits beim jüngeren Mann ein Hinweis auf Gefäßveränderungen sein.

So kündigen Potenzprobleme einen möglichen Herzinfarkt oder Schlaganfall etwa 4 bis 8 Jahre im Voraus an. Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf kann mithilfe einer speziellen Untersuchung am Penis feststellt werden, ob ein Herzinfarkt oder Schlaganfall droht. Das ist proaktive Gesundheitsvorsorge. Da kann man was dafür tun!

Auch Stress und Störungen der nervalen Kontrolle können die Manneskraft schwächen.

Ärzte für Männergesundheit messen daher u.a. ebenso die Nervenaktivität, die Zusammensetzung des Penis und die Ausprägung der Potenzmuskulatur. Denn erst wenn man die Ursachen kennt, kann auch eine individuelle Therapie mit langfristiger Heilung der Erektionsstörungen erfolgen. In der Regel, wenn keine gezielte Therapie erfolgt, wird die Erektionsfähigkeit über Monate und Jahre weiterhin abnehmen und immer schwächer werden bis sie zu einem Punkt kommt, dass sie gar nicht mehr gegeben ist. Daher sollte das Ziel sein, sowohl die Veränderungen wieder in ihren Strukturen in Richtung Normbereich zu bekommen, als auch den betroffenen Männern die Möglichkeit zu geben eine erfüllende Sexualität wieder zu erfahren. Und meist wünscht sich der betroffene Mann nichts mehr herbei als eine Heilung seiner Störung!
Zusätzlich sollten Männer auf eine gesunde Ernährung, körperliche Aktivität und mentale Stärke achten.

Kurzvita: 

Prof. Dr. med. Sommer, Urologe, Androloge, Sexualmediziner und Sportmediziner, wurde 1967 in Aachen geboren und absolvierte sein Medizinstudium an der Universität in Köln, wo er sich später schwerpunktmäßig mit der Lehre und Erforschung männlicher Sexualstörungen beschäftigte. Darüber hinaus war er auch als Facharzt in London tätig. Heute ist er in Hamburg tätig.

- Prof. Dr. Sommer führt zahlreiche Eingriffe an Hoden und Penis durch. Er gehört zu den anerkanntesten Experten auf dem Gebiet der Genitalchirurgie.

- Im Jahr 2005 wurde Prof. Dr. Sommer als erster Arzt der Welt als Professor für Männergesundheit an das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf berufen.

- Er ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Erektionsstörungen und forscht aktiv im Bereich der Therapie und Heilung von Erektionsstörungen. Darüber hinaus betreut er seine Patienten bei weiteren sexualmedizinischen Themen.

- Prof. Dr. Sommer ist außerdem einer der weltweit führende Ärzte auf dem Gebiet der Mikrochirurgischen Refertilisierung (Zusammenführung der Samenleiter nach einer Vasektomie).

Nationale und internationale Auszeichnungen

- Insgesamt erhielt Prof. Dr. Sommer bislang über ein Dutzend nationale und internationale Auszeichnungen für seine Tätigkeit als Arzt und Wissenschaftler.

- 1996 wurde er z.B. beim Europäischen Urologenkongress in Paris für seine Forschungstätigkeiten über Refertilisierung mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

- Für seine wissenschaftlichen Arbeiten zu VigorRobic® wurde er mit dem Paul-Mellin-Gedächtnispreis, dem Präventionspreis von Tumor & Health und dem ersten Preis für die beste europäische Präsentation zu Sexual Health in 2002 ausgezeichnet.

Engagement in wissenschaftlichen Gesellschaften

Prof. Dr. Frank Sommer wurde im Dezember 2005 zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit gewählt. Darüber hinaus wurde er in den Vorstand bzw. Beirat verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften berufen.

Web:


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