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Prof. Dr. Ralf Jaumann, Planetologe Gibt es Leben außerhalb der Erde?

Sind wir allein im Universum, oder gibt es auch auf anderen Planeten Lebensformen, ähnlich denen der Erde? Gibt es Planeten, auf denen auch Menschen leben könnten? Dazu spricht der Planetologe Prof. Dr. Ralf Jaumann vom Institut für Geologische Wissenschaften, Planetologie und Fernerkundung der FU Berlin.

Stand: 09.05.2021

Die Erde – außergewöhnlich, wunderbar, bewohnbar. Auch wenn unser Planet bisweilen durch Naturkatastrophen und Klimaänderungen gefährlich erscheint, so ist er doch im Vergleich zum Rest des Sonnensystems ein vielfach geschützter Ort, der unsere Existenz ermöglicht. Die anderen Planeten und Objekte des Sonnensystems sind weit von solch perfekten Eigenschaften entfernt. Ein elementarer Bestandteil des Systems Erde ist Wasser. Nicht nur die Biologie benötigt diesen Stoff, sondern auch geologische und klimatische Prozesse wie Verwitterung, Erosion, Materialtransport und letztlich auch Plattentektonik sind darauf angewiesen, um eine habitable Umgebung zu schaffen. H2O ist im Sonnensystem gefroren als Eis häufig, flüssig jedoch selten. Will man außerhalb der Erde habitable Orte finden, so ist das immer mit der Suche nach Wasser verbunden. Geologie und Klimageschichte des Mars zeigen ausgeprägte Spuren der Wirkung von Wasser, auch wenn Mars heute als Wüstenplanet bezeichnet werden muss. Im äußeren Sonnensystem dominieren neben den Gasplaneten Eismonde. Bei einigen davon existieren unter der Eiskruste Wasserozeane. Mars und die Eismonde Europa, Ganymed, Enceladus und der Zwergplanet Ceres zählen daher zu den Orten im Sonnensystem, wo biologische Prozesse potentiell möglich waren oder sind. Zwei Fragen sind bisher allerdings noch unbeantwortet: ist irgendwo außerhalb der Erde Leben entstanden und gibt es einen anderen Ort, wo wir vielleicht auch leben könnten?

Vita:

Ralf Jaumann studierte Geologie, promovierte 1989 in Geophysik und habilitierte 2003 in Geologie an der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Von 1994 bis 2020 leitete er am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt die Abteilung für Planetengeologie des Instituts für Planetenforschung. 2006 wurde er zum Professor für Planetologie an der Freien Universität Berlin berufen. Er ist maßgeblich an Weltraumissionen der NASA, ESA und JAXA zum Mond, Mars, Saturn, zur Venus und auch zu Kometen und Asteroiden beteiligt. Forschungsaufenthalte führten ihn an die University of Hawaii, die Arizona State University in Phoenix, das Lunar and Planetary Lab in Tucson, die Brown University in Providence, Rhode Island, das Jet Propulsion Laboratory in Pasadena und den U.S. Geological Survey in Flagstaff.


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