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Prof. Dr. Andreas S. Schulz, Mathematiker Kombinatorische Optimierung oder: Das Problem des Handlungsreisenden

Operations Research heißt ein neuer Forschungszweig der angewandten Mathematik. Prof. Dr. Andreas S. Schulz befasst sich schwerpunktmäßig mit der Entwicklung quantitativer Methoden und Modelle zur optimalen Entscheidungsfindung.

Stand: 07.06.2023 | Archiv

Industrien wie die Logistikbranche, die Luftfahrt sowie die Telekommunikationsbranche, aber auch moderne Unternehmen wie Online-Versandhändler und andere elektronische Dienstleister wären ohne Operations Research in ihrer derzeitigen Form und Größe nicht denkbar. In der Vergangenheit lag das vorrangige Anwendungsgebiet von Operations Research in der Optimierung privatwirtschaftlicher Abläufe. Ein wichtiges Forschungsziel des neuen Lehrstuhls für Operations Research an der Technischen Universität München ist es, mathematisch fundierte Verfahren für die Lösung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen zu entwickeln. Hierzu zählen u.a. die personalisierte Medizin, die Transplantationslogistik und die optimale Ressourcenverwendung im Gesundheitssystem sowie die humanitäre Hilfe und Logistik.

In seinem Vortrag skizziert Andreas Schulz diese Aspekte am Beispiel eines klassischen Problems der kombinatorischen Optimierung – dem Problem des Handlungsreisenden.

Dr. rer. nat. Andreas S. Schulz leitet den im Jahr 2015 von ihm gegründeten Lehrstuhl für Operations Research an der Technischen Universität München (TUM). Zuvor war er siebzehn Jahre lang Inhaber des Lehrstuhls “Mathematics of Operations Research” am Massachusetts Institute of Technology (MIT). Professor Schulz ist Ehrenmitglied des TUM Institute for Advanced Study und war Gründungsmitglied der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften. Gastprofessuren brachten ihn u.a. an die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich, an die Universität Maastricht und an die Technische Universität Berlin, an der er auch 1996 im Fach Mathematik promovierte. Im Jahr 2014 wurde er mit einer Alexander von Humboldt-Professur ausgezeichnet, dem höchstdotierten Forschungspreis Deutschlands. Seine Hauptforschungsgebiete sind die mathematische (insbesondere kombinatorische) Optimierung und die algorithmische Spieltheorie sowie deren Anwendungen.


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