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Prof. Dr. Thomas Junker, Evolutionsbiologe Die Sex-Lüge: Warum 1000 Mal nichts passiert

Warum vollziehen Menschen Sex häufig so spielerisch miteinander? Sind das nur kopierte Phantasien der Spaßgesellschaft aus Medien und Pornos, oder steckt anderes dahinter? Der Evolutionsbiologe Prof. Dr. Thomas Junker erklärt den verborgenen biologischen Sinn hinter dem sexuellen Vorspiel.

Stand: 24.04.2021

Wie groß ist der Einfluss der Evolution auf das menschliche Sexualverhalten? Oder ist unsere biologische Herkunft mittlerweile bedeutungslos geworden, weil sie völlig von Kultur und Erziehung überlagert wird? Konkret geht es um die Frage, warum Menschen so häufig Sex haben. Um Kinder zu zeugen? Wohl kaum, denn das ist oft gar nicht gewollt. Geht es vor allem um Entspannung, um Lust und um Zeitvertreib? Dann hätte unser Liebesleben nur noch wenig mit der Biologie zu tun. Aber können wir wirklich frei entscheiden, wie und wen wir lieben?

Prof. Dr. Thomas Junker ist Evolutionsbiologe und lehrt Geschichte der Biowissenschaften an der Universität Tübingen. Sein besonderes Interesse gilt der evolutionären Psychologie, die untersucht, wie biologische Anlagen, die Gene, das Verhalten heutiger Menschen beeinflussen. Thomas Junker war Mitherausgeber von Charles Darwins Briefwechsel in Cambridge (England) und Post-Doc am Department of the History of Science der Harvard Universität. Er hat zahlreiche Bücher und Artikel zur Geschichte und Theorie der Evolutionsbiologie und zur biologischen Anthropologie verfasst.

Buchtipps:

  • Die verborgene Natur der Liebe: Sex und Leidenschaft und wie wir die Richtigen finden (München: C. H. Beck, 2016).
  • Die Evolution der Phantasie: Wie der Mensch zum Künstler wurde (Stuttgart: S. Hirzel, 2013).
  • Die 101 wichtigsten Fragen: Evolution (München: C. H. Beck, 2011).
  • Der Darwin-Code: Die Evolution erklärt unser Leben. 3. Aufl. (München: C. H. Beck, 2010) (mit Sabine Paul).
  • Die Evolution des Menschen. 2. Aufl. (München: C. H. Beck, 2008).

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