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Campus Cinema "Liebe oder Nächstenliebe" von Alexander Feirer

Der Konflikt um das Zölibat, das Gelübde in Keuschheit zu leben, nicht zu heiraten und keine Kinder zu bekommen, steht im Mittelpunkt des Kurzfilms "Liebe oder Nächstenliebe". Regisseur und Drehbuchautor Alexander Feirer, Absolvent der Medienakademie München, verarbeitet darin eigene Erfahrungen.

Stand: 09.04.2021

Stills | Bild: Aleaxander Feirer

Alexander Feirer kennt den Konflikt, den das Zölibat in einem jungen Menschen auslösen kann: Priester zu werden, war für ihn eine Zeit lang ein möglicher Lebensweg. Dadurch setzte er sich auch damit auseinander, als Priester in Ehelosigkeit zu leben.

Liebe oder Nächstenliebe -  Der Film

Der sympathische und pflichtbewusste katholische Pfarrer Josef (Winfried Frey), lebt seit Jahren mit seiner fürsorglichen und lebensfrohen Haushälterin Gerda (Ute Willing) unter einem Dach zusammen. Mit der Zeit lernen sie sich gut kennen und stehen sich sehr nah. Beide behandeln einander mit großem Respekt und genießen hohes Ansehen in der Gemeinde. Doch aus dem vertrauten Umgang entwickeln sie auch Gefühle füreinander. Als Gerda nach einer ausgelassenen Hochzeitsfeier versucht Josef zu küssen, weicht dieser erschrocken zurück. Für den Geistlichen beginnt ein innerer Kampf zwischen seinem abgelegten Keuschheits-Gelübde und seinen Gefühlen für Gerda. Auch Gerda ist hin und her gerissen, fühlt sich mal zu Josef hingezogen, zweifelt dann wieder an ihren Gefühlen. Schließlich trifft sie eine Entscheidung.

"Der Film ist aus einem persönlichen Konflikt heraus entstanden. Ich wollte selber als Jugendlicher Pfarrer werden, habe bei mir zuhause im Dorf ein tolles Vorbild gehabt, ein zwei Meter großes „gstandenes Mannsbild“, wie man in Bayern so schön sagt, und mir hat imponiert, wie er mit den Leuten geredet hat, wie er ihnen mit Rat und Tat zur Seite gestanden ist. Aber als ich dann in die Pubertät kam und angefangen habe mich für die Damenwelt zu interessieren, wurde mir der Konflikt bewusst, über den ich nun den Film gemacht habe."

 Alexander Feirer, Drehbuchautor und Regisseur

Liebe oder Nächstenliebe

Deutschland 2016
Buch und Regie: Alexander Feirer
Länge: 14 Minuten
Produktion: Sun Film in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk
Produktionsleitung: Alexander Feirer
Redaktion BR: Dr. Claudia Gladziejewski
Kamera: Heiko Knauer
Schnitt: Dina Kern
Tonmeister: Jo Thalmayer
Musikkomposition: Marius Yoyneh Kraemer
Musik: Die Schellenberger Urig und Echt
Besetzung: Ute Willing, Winfried Frey, Elvira Bichler, Elias Wienzl, Darius Niedermeier u. a.

"Den Film haben wir in meiner Heimat Niederbayern gedreht. Die Hälfte der Crew hat bei mir zu Hause gehaust, auf einem Matratzenlager. Nachts haben wir Musik gemacht, tagsüber gedreht. Die vielen Statisten waren aus der näheren Umgebung. Wir haben in der Zeitung Inserate geschalten, ebenso über Facebook und alle möglichen Plattformen, damit wir all die Statisten zusammenbekommen. Wir hatten an einem Drehtag bis zu 60 Statisten und haben von den Leuten enorme Unterstützung erfahren."

 Alexander Feirer, Drehbuchautor und Regisseur

Alexander Feirer wurde 1988 in München geboren. Aufgewachsen ist er in Niederbayern. Er erlernte zunächst den Beruf des Elektroanlagenmonteurs bei den Münchner Stadtwerken. 2012 holte er sein Abitur nach und studierte Film und Fernsehen an der DMA - die Medienakademie München.  Nebenher arbeitete er als Set-Praktikant und Produktionsfahrer. 2015 gründete er seine eigene Produktionsfirma Sun-Film. In Ko-Produktion mit dem Bayerischen Rundfunk realisierte er seinen Kurzfilm „Liebe, oder Nächstenliebe?“. Seit einer Hospitanz in der Redaktion PULS des Bayerischen Rundfunks arbeitet er auch als Regisseur für die Snapchat Soap iam.serafina. 

 

 


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