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Animationskunst Die besten Kurzfilme aus Knete

"Wallace & Gromit” oder "Shaun das Schaf" muss man niemandem mehr vorstellen. Deswegen zeigen wir euch weniger bekannte preisgekrönte Kurzfilme, skurrile Serienspecials und herausragende Musikvideos – alles aus Knete und alles in voller Länge.

Von: Bettina Dunkel

Stand: 26.08.2015 | Archiv

Szene aus "Community" | Bild: NBC

"Harvie Krumpet " von Adam Elliot (2003)

Der Oscar ist nur eine von knapp 40 Auszeichnungen, die "Harvie Krumpet" gewonnen hat. Der Kurzfilm des australischen Stop-Motion-Künstlers Adam Elliot hat nach seiner Fertigstellung im Mai 2003 die Festivals im Sturm erobert. 15 Monate hat Elliot zusammen mit zwei Assistenten geknetet und fotografiert, was das Zeug hält. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist die 22-minütige Lebensgeschichte von Harvek Milos Krumpetzki, 1922 in Polen geboren, mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nach Australien emigriert und von so vielen Schicksalsschlägen gebeutelt, wie sonst kaum eine Plastilinfigur. "Harvei Krumpet" schwankt permanent zwischen Tragik und Komik, wobei Letzteres dominiert. Der Sprecher aus dem Off ist übrigens Oscarpreisträger Geoffrey Rush – der eigentliche Star ist und bleibt aber Harvei selbst.

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Fragment - Harvie Krumpet

"Madame Tutli-Putli" von Chris Lavis und Maciek Szczerbowski (2008)

Dieser oscarnominierte Claymationfilm ist eine ziemliche Herausforderung: "Madame Tutli-Putli" dreht sich um eine feine Dame, die mit Unmengen an Gepäck eine Zugreise antritt. Ihre Mitreisenden sind seltsam, teilweise beängstigend. In der Nacht wird der Zug überfallen. Und als Madame Tutli-Putli erwacht, scheint sie die einzige zu sein, die noch im Zug verblieben ist. Jedoch weiß man nie, was real und was Einbildung ist, das Ende muss sich jeder selbst zusammenreimen. Neben der Story ist auch die Optik des kanadischen Stummfilms extraordinär. Denn die Knetfiguren blicken durch menschliche Augen. Durch diesen einzigartigen technischen Prozess werden ihre Emotionen intensiviert – und insbesondere die Ängste der Hauptfigur werden deutlich spürbar.

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Madame Tutli-Putli

"Community - Abed's Uncontrollable Christmas" (NBC, 2011)

Serien mit ihrer oft durchschnittlichen Episodendauer von 20 bis 25 Minuten sind ja im Endeffekt nichts anderes als eine Reihe von aufeinander aufbauenden Kurzfilmen. "Community" ist zwar eine Sitcom mit echten Darstellern, es gibt aber immer wieder Specials wie zum Beispiel die Weihnachtsepisode "Abed's Uncontrollable Christmas". Collegestudent Abed macht sich darin auf die Suche nach der wahren Bedeutung von Weihnachten, seine Freunde unterstützen ihn dabei. Die wunderbar skurrile Folge ist komplett mit Stop-Motion-Figuren umgesetzt, die den echten Schauspielern (darunter Chevy Chase und Late-Night-Talker John Oliver) zum Verwechseln ähnlich sind. Mit dem kleinen Unterschied, dass sie nun mal aus Plastilin geformt sind. Hier geht's zur kompletten Episode.

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Community- Abed Christmas Claymation Intro Song (SAVE COMMUNITY)

"Celebrity Deathmatch" (MTV, 1998 - 2007)

Ursprünglich als einzelne Folge geplant, hatte die Wrestling-Satire "Celebrity Deathmatch" so großen Erfolg, dass sie zum festen Programmbestandteil des Musiksenders MTV avancierte. Statt aufgepumpter Testosteronmonster standen hier Prominente aus Musik, Film, Politik, Sport und natürlich Plastilin im Ring. Die ebenso unerbittlichen wie unfairen Kämpfe dauerten in der Regel bis zum blutigen Ableben des Verlierers, manchmal starben auch beide Kontrahenten. Die letzte Folge wurde 2007 ausgestrahlt, deswegen wirken einst hochaktuelle Kampf-Paarungen wie Beastie Boys vs. Backstreet Boys oder Pink vs. Mandy Moore mittlerweile arg veraltet. Im April 2015 kündigte MTV2 allerdings eine Neuauflage von "Celebrity Deathmatch" an.

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Full version Celebrity Deathmatch Sylvester Stallone vs Arnold Schwarzenegger

Nina Simone - My Baby Just Cares For Me (1987)

Cat Content. Und Nina Simone. Was könnte es Schöneres geben? Man sieht diesem Musikvideo sofort an, dass hier Profis am Werk waren. Perfekt proportionierte Körper, ausgereifte Mimik, zum Rhythmus der Musik passende Bewegungen: Im Claymation-Video zu Simones Klassiker "My Baby Just Cares For Me" beweisen die Aardman Studios zum wiederholten Mal, dass ihnen in Sachen Knetanimation kaum jemand das Wasser reichen kann. Lobend erwähnt seien an dieser Stelle aber noch das für humorresistente Tierfreunde ungeeignete Video zu Weird Al Yankovics “Weasel Stomping Day”, das esoterisch-entspannte Video zu "White Winter Hymnal" von den Fleet Foxes und die surreale Waldgeisterfabel, mit der Grizzly Bear ihren Song "Ready, Able" bebildert haben.

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nina simone - my baby just cares for me


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