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Ehemaliger Chefredakteur Duden-Verlag Scholze-Stubenrecht, Werner

Werner Scholze-Stubenrecht studierte Germanistik und wurde 1975 Mitarbeiter des Bibliographischen Instituts in Mannheim. Er leitete von 2010 bis Ende 2015 die Duden-Redaktion des Bibliographischen Instituts und ist als Rechtschreib-Experte bekannt aus Radio und Fernsehen.

Stand: 10.08.2016

"Nun ja, es ist schon wichtig, dass man weiß, wie Wörter geschrieben werden. Denn Schriftlichkeit bestimmt unseren Alltag und Lesen und Schreiben gehören zu den wichtigsten Kulturtechniken, die wir haben. Wir können von Glück sagen, dass es mittlerweile doch eine gewisse Einheitlichkeit in der Schreibung gibt: Seit etwa 1901, 1902 hat sich das so langsam herausgebildet für den gesamten deutschsprachigen Raum. Vorher war das schwieriger gewesen, obwohl selbstverständlich auch da geschrieben und gelesen wurde. Die Weimarer Klassiker hatten da sehr wohl auch ihre Richtlinien und auch ein Wörterbuch, nach dem sie sich gerichtet haben. Aber das war eben nicht durchgängig so im deutschsprachigen Raum. Es gab im 19. Jahrhundert dann einen ziemlich großen Streit zwischen den Menschen, die mehr von der Didaktik, von der Schule herkamen und die gesagt haben: 'Schrift muss einfach sein, muss auch einem Volksschüler beizubringen sein!', und anderen, die eher von der Gelehrtenfraktion kamen und forderten, Schrift müsse transportieren, was kulturell im Laufe der Jahrhunderte gewachsen ist, und dürfe sich nicht zu sehr von dem entfernen, was wir gewöhnt sind. Das war nicht ganz einfach unter einen Hut zu bringen."

Werner Scholze-Stubenrecht

Zur Person

  • Geboren
  • 1948
  • Ausbildung
  • Germanistikstudium
  • Beruf
  • Sprachwissenschaftler

Funktionen und Ämter

  • Ämter/berufliche Stationen
  • Seit 1975 Mitarbeiter des Bibliographischen Instituts in Mannheim
  • 2010-2015 Leiter der Duden-Redaktion des Bibliographischen Instituts

Erstsendung: 1.8.2011


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