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Institut für Philosophie Universität Wien Liessmann, Konrad Paul

Konrad Paul Liessmann ist Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik und Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher und essayistischer Publikationen. 2003 erhielt er den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln.

Stand: 28.02.2013 | Archiv

"Obwohl es also ganz unterschiedliche philosophische Strömungen gibt, vereint alle diese Strömungen meiner Meinung nach eines: ein gewisses Bestreben, auf eine vernünftige Art und Weise, auf argumentierende Art und Weise der Wahrheit, der Erkenntnis und auch der Beurteilung von Wertfragen näher zu kommen. Ich denke nicht, dass es die Aufgabe der Philosophie ist, Botschaften zu vermitteln, Visionen zu formulieren und tatsächlich Richtungen vorzugeben, Führungsarbeit zu leisten. Das ist alles nicht die Aufgabe der Philosophie, sondern die Aufgabe der Philosophie gerade auch im Hinblick auf diese Wertefragen besteht meines Erachtens erstens in der Analyse der Begriffe, zweitens im Aufzeigen von bestimmten historischen Entwicklungen und Kontinuitäten. Wir leiden ja an einem unglaublichen Vergessen, denn z. B. die Debatte zwischen Wert und Würde des Menschen, die sich im 18. Jahrhundert abgespielt hat, haben wir, wenn wir heute so salopp über diese Begriffe sprechen, schon längst wieder vergessen. Die Philosophie leistet deswegen hier eine ganz, ganz notwendige Erinnerungs- und Vergegenwärtigungsarbeit."

Konrad Paul Liessmann

Zur Person

  • Geboren
  • 13. April 1953 in Villach
  • Ausbildung
  • Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien
  • 1976 Magisterium
  • 1979 Promotion
  • Beruf
  • Universitätsprofessor

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Universität Wien
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1989 Habilitation und Wissenschaftspreis der Stadt Wien
  • 1995 Außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Philosophie der Universität Wien
  • 1996 Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik
  • 1997 Wissenschaftlicher Leiter "Philosophicum Lech"
  • 1998 Kulturpreis der Stadt Villach
  • 2002–2006 Leiter des Friedrich-Heer-Arbeitskreises der Österreichischen Forschungsgemeinschaft
  • 2003 Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln
  • 2004–2008 Studienprogrammleiter für Philosophie und Bildungswissenschaft an der Universität Wien
  • 2006 Österreichischer "Wissenschafter des Jahres 2006"
  • 2008–2012 Vizedekan der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft an der Universität Wien
  • 2010 Vizepräsident der Gesellschaft für Bildung und Wissen und Sachbuchpreis "Danubius"
  • 2011 Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik und Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft an der Universität Wien

Veröffentlichungen

  • (Hrsg.) Schuld und Sühne: Nach dem Ende der Verantwortung, Wien: Zsolnay, 2015.
  • Geisterstunde. Die Praxis der Unbildung. Eine Streitschrift, Wien: Zsolnay, 2014.
  • Lob der Grenze, Wien: Zsolnay, 2012.
  • (Hrsg.) Die Jagd nach dem Glück, Wien: Zsolnay, 2012.
  • Bildung ist ein Lebensprojekt, Innsbruck: Studienverlag, 2011.
  • (Hrsg.) Der Staat, Wien: Zsolnay, 2011.
  • Das Universum der Dinge, Wien: Zsolnay, 2010.
  • (Hrsg.) Vom Zauber des Schönen, Wien: Zsolnay, 2010.
  • (Hrsg.) Grundbegriffe der europäischen Geistesgeschichte, Wien: Facultas WUV UTB, 2009.
  • Theorie der Unbildung, München: Piper, 2008.

Erstsendung: 13.3.2013


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