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Philosoph Nida-Rümelin, Julian

Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin war von 1998 bis 2000 Kulturreferent der Landeshauptstadt München und anschließend zwei Jahre Kulturstaatsminister im ersten Kabinett Schröder. Seit 2004 ist er Professor für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Stand: 27.04.2017 | Archiv

"Die Frage ist: Was leitet uns eigentlich im Leben an? Die These ist, dass es nicht eigene Interessen sind in diesem engeren Sinne, dass man sich überlegen würde, was einem nützt und dass man dann das macht, was den eigenen Nutzen optimiert. Das ist ja ein Bild, das sehr weit verbreitet ist, auch z. B. in der ökonomischen Theorie und in der philosophischen Rationalitätstheorie. Ich jedoch glaube, dass das eine Fehleinschätzung ist. Wir sind stattdessen sehr stark geprägt durch Gründe, die wir uns zueigen machen. Diese Gründe fallen aber nicht irgendwie vom Himmel, sie sind auch nicht einfach nur Eigenkreationen, sondern sie entstehen in der Interaktion, im Austausch, in der Verständigungspraxis und werden dann überprüft."

Julian Nida-Rümelin

Zur Person

  • Geboren
  • 28. November 1954 in München
  • Ausbildung
  • 1975–1980 Studium der Philosophie, Physik, Mathematik und Politikwissenschaften in München und Tübingen
  • 1983 Promotion in München
  • Beruf
  • Kulturpolitiker und Hochschullehrer

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Professor für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1974 Eintritt in die SPD
  • 1984–1989 Akademischer Rat am Geschwister-Scholl-Institut für Politikwissenschaft in München
  • 1989 Habilitation in München
  • 1989–1991 Lehrstuhlvertretungen an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 1991 Gastprofessor an der University of Minnesota (USA)
  • 1992–1993 Professor am Tübinger Zentrum für Ethik in den Wissenschaften
  • 1993-2003 Professor für Philosophie an der Göttinger Georg-August-Universität
  • 1998–2000 Kulturreferent der Landeshauptstadt München
  • 2001–2002 Kulturstaatsminister
  • Seit 2004 Professor für Philosophie und politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 2009-2011 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie

Veröffentlichungen

  • Über Grenzen denken. Eine Ethik der Migration, Hamburg: edition Körber-Stiftung, 2017.
  • Humanistische Reflexionen, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2016.
  • Auf dem Weg in eine neue deutsche Bildungskatastrophe (zusammen mit Klaus Zierer), Freiburg im Breisgau: Herder, 2015.
  • Der Akademisierungswahn. Zur Krise beruflicher und akademischer Bildung, Hamburg: Edition Körber-Stiftung, 2014.
  • Philosophie einer humanen Bildung, Hamburg: Edition Körber-Stiftung, 2013
  • Der Sokrates Club. Philosophische Gespräche mit Kindern, München: Knaus, 2012.
  • Die Optimierungsfalle. Philosophie einer humanen Ökonomie, München: Irisiana, 2011.
  • Politische Philosophie der Gegenwart, Paderborn: Fink, 2009.
  • Philosophie und Lebensform, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2009.
  • Klassiker der Philosophie des 20. Jahrhunderts, Stuttgart: Kröner, 2007.

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