ARD alpha - alpha-Forum


19

Gynäkologe Huber, Johannes

Prof. Dr. Johannes Huber ist Professor an der Medizinischen Universität Wien und Theologe. In seinem jüngsten Buch "Liebe lässt sich vererben. Wie wir durch unseren Lebenswandel die Gene beeinflussen können" vertritt er die These, dass sich auch Prägeerlebnisse wie Lebensstil und persönliche Erfahrungen vererben.

Stand: 19.07.2012 | Archiv

Johannes Huber zu Gast im alpha-Forum | Bild: BR

"Was wir wissen, ist Folgendes: Während des gesamten Lebens kann diese epigenetische Codierung verändert werden. Allerdings gibt es in unserer Entwicklung als Mensch doch gewisse Phasen, in denen wir besonders geprägt werden. Diese Phasen sind die Schwangerschaft, sind die ersten Lebensjahre und die Pubertät. Aber es gibt auch später noch Möglichkeiten, diesen Erbfaden zu verpacken: z. B. durch Umweltgifte. Man weiß heute, dass Umweltgifte das auch können. Weinbauern haben eine schlechtere Spermaqualität, wenn sie mit bestimmten Toxinen in Berührung kommen, und vererben das auch an ihre Söhne weiter, die mit diesem Pestizid nie in Kontakt gekommen sind. Dieses 'Verpacken' geht also auch noch nach der Pubertät weiter, obwohl es natürlich davor bestimmte Phasen in unserer Entwicklung gibt, in denen das besonders stark der Fall ist: In diesen Phasen adaptiert sich das Kind an die Umwelt. Das heißt, das ist eben auch ein Adaptionsprozess zur Erhaltung der Art."

Johannes Huber

Zur Person

  • Geboren
  • 31. Mai 1946 in Bruck an der Leitha
  • Ausbildung
  • Studium der katholischen Theologie an der Universität Wien
  • Studium der Humanmedizin in Wien
  • 1977–1979 Facharztausbildung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Wiener Kaiser-Franz-Josef-Spital
  • 1985 Habilitation
  • Beruf
  • Mediziner und Theologe

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Leitung der klinischen Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Medizinischen Universität Wien
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1973–1983 persönlicher Sekretär von Kardinal Franz König
  • Professor an der Universität Wien
  • Seit 2004 außerordentlicher Universitätsprofessor an der Medizinischen Universität Wien
  • Seit 2007 Leitung der klinischen Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Medizinischen Universität Wien

Veröffentlichungen

  • Liebe lässt sich vererben, München: Zabert Sandmann, 2010.
  • Fertilisation und embryonale Genomaktivierung, Saarbrücken: VDM, 2008.
  • Die Gesundheit der Frau, Wien: Ueberreuter, 2008.
  • Hormontherapie, Kreuzlingen: Hugendubel, 2007.
  • Das Ende des Alterns, Berlin: Ullstein, 2007.
  • Geheimakte Leben, 2. aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main: Knecht, 2005.
  • Die revolutionäre Snips-Methode, München: Südwest, 2005.
  • Grundlagen der Altersprävention, Wien: Maudrich, 2004.
  • Frau sein ein Leben Lang, Wien: Maudrich, 1999.
  • Endokrine Gynäkologie, Wien: Maudrich, 1998.

Erstsendung: 18.5.2011


19