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Sophie Scholl - Allen Gewalten zum Trotz ...

Sophie Scholl | Bild: picture-alliance/dpa

Sonntag, 02.05.2021
20:15 bis 21:15 Uhr

ARD alpha
Deutschland 2005

Am 22. Februar 1943 wurde die erst 21-jährige Sophie Scholl hingerichtet. Sophie Scholl hatte mit ihrem Bruder Hans und ihren Freunden von der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" mit Flugblättern zum Widerstand gegen die Nazis aufgerufen. Im Vorfeld ihrer Arbeit am Spielfilm "Sophie Scholl - Die letzten Tage" beauftragten Regisseur Marc Rothemund und Drehbuchautor Fred Breinersdorfer den Publizisten Ulrich Chaussy mit der Recherche der historischen Fakten für den Kinofilm.

Chaussy hatte sich bereits seit langen Jahren mit der "Weißen Rose" befasst. Jetzt entdeckte er neue Zeitzeugen und trug Fotos und Dokumente zusammen, die teilweise noch unveröffentlicht waren. Dieses exklusive Material haben Ulrich Chaussy und die Regisseurin Marieke Schroeder zu einem einzigartigen Dokumentarfilm verarbeitet und durch weitere, eigens für die Dokumentation geführte Interviews ergänzt. Unter anderem berichten Sophie Scholls Freunde Susanne Zeller-Hirzel und Franz Müller davon, wie sie vor Gericht standen, und - in ihrem ersten ausführlichen Interview vor laufender Kamera - kommt Sophie Scholls jüngste Schwester Elisabeth zu Wort.

Was akribische Recherchen zur deutschen Geschichte anbelangt, ist der Publizist Ulrich Chaussy längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Mit seinen jahrzehntelangen Untersuchungen zum Oktoberfestattentat und seinen Zweifeln an der von Regierung und Justiz vertretenen „Einzeltäterthese“ sorgt er seit den 80er-Jahren für Diskussionsstoff. Auch bei seiner Recherche zur „Weißen Rose“ gelang es ihm, Material und Zeugenaussagen aufzutreiben, die bislang noch unveröffentlicht waren. So kommt etwa Willi Mohr zu Wort. Er ist der Sohn von Robert Mohr, der Mann, der Sophie Scholl den endlosen, quälenden Verhören unterzog. Willi Mohr ist ein Jahr jünger als Sophie Scholl und nimmt eine distanziert kritische Haltung zu seinem Vater ein, den er „Freislers Vorarbeiter“ nennt. Außerdem erzählt der Dokumentarfilm vom Eintritt der Geschwister Scholl in die Hitlerjugend, bzw. den Bund Deutscher Mädchen – und wie sie dort mit ihrem unangepassten Verhalten aneckten und zum ersten Mal verhaftet und verhört wurden.
Regisseurin Marieke Schroeder mischt Interviews mit Archivmaterial, zeigt seltene Fotos von Sophie und Hans, deren Familie und Freunden – darunter private Aufnahmen, aber auch die letzten bekannten Fotos der Geschwister Scholl, die vom Erkennungsdienst der Gestapo gemacht wurden.

Regie: Marieke Schroeder / Ulrich Chaussy
Redaktion: Carlos Gerstenhauer