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alpha-thema: Hate-Speech Allianzen gegen den Hass Ein Mediengipfel zu Hate-Speech und Antisemitismus

Mittwoch, 27.01.2021
14:15 bis 15:00 Uhr

  • Video bereits in der Mediathek verfügbar

ARD alpha
2021

Was setzt man Hassreden, Antisemitismus und Verschwörungstheorien entgegen? Werden Medienschaffende ihrer Verantwortung gerecht und wie erreicht man die junge Social Media-Generation? Brennende Fragen, auf die viele kluge Köpfe aus Politik, Wirtschaft, Journalismus und Religion auf dem ersten Israelisch-Europäischen Mediengipfel Antworten suchen.

Die Sozialen Medien mit ihren Algorithmen hätten „dem Journalismus seine Seele geraubt“, sagt Tagungsteilnehmer Kai Diekmann, ehemaliger Bild-Chefredakteur und Gründer der Social Media-Agentur „story machine“.

Ausgerechnet die Sozialen Medien, die Debatten öffnen und bereichern wollten, hätten sich zu „einer Petrischale von Hass und Extremismus aller Art“ entwickelt, warnt Charlotte Knobloch, Holocaustüberlebende und Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern.

Außerdem hat die Corona-Pandemie eine neue, weltweite Welle antisemitischer Schmähungen im Internet und in den Sozialen Medien losgetreten - das zeigen Studienergebnisse, die Prof. Dina Porat, Chefhistorikerin der israelischen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem auf dem Mediengipfel präsentiert. Nahostkorrespondent Mike Lingenfelser führt die Zuschauer hinter den Kulissen in Tel Aviv durch die virtuelle Medientagung, spannt einen Bogen von der düsteren Ausgangslage hin zu packenden Debattenbeiträgen der internationalen Experten in ihrem Ringen um Lösungen der großen digitalen Herausforderungen.

Dabei zeigen israelische Start-Ups auch, wie sie Fakenews mit Hightech bekämpfen. Doch neben Antworten sollen Tagungsteilnehmer und Zuschauer bewusst auch offene Fragen aus den Diskussionen mitnehmen, sagt Gipfelgründerin und ARD-Studioleiterin Susanne Glass: „Denn wer Fragen hat, bleibt gesprächsbereit.“ Darin sehen die Medienmacher angesichts einer zunehmend polarisierten Öffentlichkeit die wichtigste Wirkung des Gipfeltreffens.

Redaktion: Martin Posselt